Nichts ist Nordischer, als eine Tasse Kaffee zusammen mit einem Stück Gebäck, finden wir. Daher haben wir uns auf die Suche gemacht und nordische Cafés in Berlin getestet. Ob von Skandinaviern betrieben oder vom Norden inspiriert, wir haben sie alle für euch ausprobiert. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren.
Teil 1: Café Stockholm
Schon von Ferne sieht man die einladenden Tische und Stühle und das Schild, auf dem in großen Lettern „Café Stockholm“ steht. Eine kleine Treppe führt ins Innere des Cafés und sofort ist die nordische Inspiration überall sichtbar. Knäckebrot, Lingonsaft und Marabou-Schokolade füllen Schränke und Regalbretter und schwedische Kochbücher setzten Akzente. Grobe Holztische, Birkenstämme und nordisches Dekor laden zum Verweilen und Wohlfühlen ein.
Die richtige Atmosphäre wurde von Claudia, der freundlichen Cafébesitzerin, allemal geschaffen. Ihre Leidenschaft zu Schweden hat sie schon vor 13 Jahren entdeckt: “Als ich das erste Mal mit einem Kajak die schwedische Landschaft erkundete, hat es drei Wochen am Stück geregnet und ich wollte dennoch nicht nach Hause reisen. Normalerweise bekommt jeder schlechte Laune bei solch einem verregnetem Urlaub, ich allerdings fand es toll, denn aufs Wetter kommt es anscheinend nicht immer an.”
Daraufhin beschloss Claudia für ein paar Monate nach Schweden auszuwandern und zu arbeiten. “Die Zeit auf verschiedenen Höfen war toll und ich lernte in einem Bed and Breakfast die schwedische Gastronomie von der anderen Seite kennen. Viele Backrezepte und auch ein gewisses bisschen Flair nahm ich von dieser Reise mit nach Berlin.” Selbst stammt Claudia aus einer Gastrofamilie und arbeitete selber schon 13 Jahre in dem Bereich. Und so kam eins zum anderen: “Ein Café musste also her. Warum nicht schwedisch? Wenn ich schon nicht da lebe, kann ich mir doch wenigstens in Stückchen Schweden hier her holen.”
So eröffnete das Café Stockholm im Mai 2014. Und das wechselnde Kuchenangebot lässt auch nichts zu Wünschen übrig. Die typisch schwedischen Kanelbullar sind saftig und zimtig und auch sahniger Käsekuchen, Kardamom-Blaubeer-Torte und schwedischer Apfeltraum lassen das Wasser im Mund zusammen laufen. Das Kaffeeangebot aus Fair-Trade-Bohnen ist reichlich und laktosefreie und Sojamilch stehen ebenfalls auf der Karte. Aber auch der herzhafte Hunger wird mit Gerichten wie rote-Bete-Beeren-Salat mit Knäckebrot, lauwarmen Möhren-Ziegenkäse-Kuchen oder jungem Blattsalat mit Räucherlachs bedient. Es gibt Frühstück (z. B. das Fisk-Frühstück mit Lachs, Matjessalat, Kaviarcreme, Rollmops, Brötchen und Knäckebrot) bis 16 Uhr und Lunch ab 12 Uhr. Alle Speisen sind Hausgemacht. “Ich produziere während des Geschäfts über den Tag verteilt, weshalb die Sachen immer frisch und lecker sind. Ich achte außerdem sehr auf regionale und saisonale Produkte und tierische Lebensmittel kommen bei mir nur aus artgerechter Haltung auf den Tisch.”
Besonders empfehlenswert sind neben den süßen Bullar jedoch die hausgemachten Limonaden, die bei diesem heißen Wetter die perfekten Durstlöscher sind. Das von Schwedens Hauptstadt inspirierte Café lässt in jedem Fall den Alltag für eine Weile vergessen und fängt den Norden sowohl kulinarisch als auch optisch schön ein.
Café Stockholm
Adresse: Kollwitzstraße 74, 10435 Berlin
Öffnungszeiten: Di-So 10–18
www.cafe-stockholm.de Highlights: Täglich frisches Gebäck, nordisches Flair Weitere Nordische Cafés findet ihr hier!
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