Nachdem im letzten Jahr herausgekommen war, dass isländisches Walfleisch aufgrund mangelnder Absatzmärkte in Japan zu luxuriösem Hundefutter verarbeitet wurde, wollte man in diesem Jahr offensichtlich den eigenen Markt für Walprodukte wiederbeleben. So sollte in Island zum Þorrablót-Fest im Februar eigentlich ein Walbier auf den Markt kommen. Ein Bier das “Walmehl”, pulverisierte Wahlknochen, enthält. Das Bier sollte in Zusammenarbeit der Brauerei Steðja und dem Walfangunternehmen Hvalur ehf gebraut werden und hat sofort den Zorn von Umweltaktivisten der internationalen Gemeinschaft auf sich gezogen, wie RÚV, die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Islands,berichtet.
Auf der Website der Brauerei Steðja wird das Bier als wohlschmeckend, proteinreich und fettarm angepriesen. Die Gesundheitsbehörde Westislands hat die Herstellung des Walbiers nun aber verboten, da die Fertigung von “Walmehl” nicht den Anforderungen des Lebensmittelrechts entspricht, wie RÚV mitteilte. So hat die Firma Hvalur ehf keine Lizenz zur Erzeugung von Mehl für die Nahrungsmittelherstellung. Laut Reykjavik Grapevine ist es nach europäischem Recht auch verboten Knochenmehl in Nahrungsmitteln zu verwenden, für Mensch- und Tiernahrung gleichermaßen.
Vielleicht führt das Scheitern dieser Geschäftsidee ja zu einem Umdenken im einzigen aktiven Wahlfangunternehmen Islands und zum Verzicht auf den Walfang, denn Walfleisch ist auch in Island nicht sehr beliebt.
Der Brauer Dagbjartur Ingvar Arilíusson nimmt es jedenfalls gelassen: Pries er das Bier zuvor noch als “sehr gesundes Getränk”, das den Konsumenten zu einem “echten Wikinger” machen würde, sagte er zu dem Verbot der Gesundheitbehörde nur: “Wenn das die Entscheidung ist, dann müssen wir ihr natürlich folgen.”