17. Mai — Der norwegische Nationalfeiertag

Am 17. Mai, an dem “nor­wegis­chsten Tag” des Jahres, wird das Grundge­setz und somit die Selb­st­ständigkeit Nor­we­gens gefeiert. In wohl kaum einem anderen Land ist der Nation­al­t­ag mit einem so großem Enthu­si­as­mus ver­bun­den. Das mag auch daran liegen, dass die Feier­lichkeit­en längst nicht nur an die Nation­algeschichte erin­nern, son­dern zu einem bun­ten Volks­fest gewor­den sind. Was diesen Tag aus­macht und wie er gefeiert wird, haben wir hier unter eini­gen nor­wegis­chen Begrif­f­en zusammengefasst.

Eidsvoll

Das ist der Name des Ortes unweit von Oslo, der als Aus­gangspunkt für die nor­wegis­che Selb­st­ständigkeit gese­hen wird. Hier hat sich die nor­wegis­che Reichsver­samm­lung am 17. Mai 1814 auf einen Ver­fas­sung­s­text geeinigt. Die wichtig­ste Voraus­set­zung, die die Ver­fas­sungsver­hand­lun­gen über­haupt möglich gemacht hat­te, war der Kiel­er Frieden vom 14. Jan­u­ar 1814, infolge dessen die Realu­nion zwis­chen Däne­mark und Nor­we­gen aufgelöst wer­den musste und Nor­we­gen in eine lose Union mit Schwe­den eing­ing. Das 200-jährige Jubiläum der nor­wegis­chen Ver­fas­sung gibt dieses Jahr Anlass zu Jubiläumsver­anstal­tun­gen im gesamten Land. In Berlin gibt die Nor­wegis­che Botschaft mit der kür­zlich eröffneten Ausstel­lung »Der Kiel­er Frieden« den Anlass dazu, mehr über die Geschehnisse von 1814 zu erfahren.

Nancy Bundt - Visitnorway.com

Nan­cy Bundt — Visitnorway.com

Bunad

Kein­er trägt die Tra­cht mehr? Die Nor­weger schon! Das bunad — die tra­di­tionelle nor­wegis­che Tra­cht wird aber nur an beson­deren Tagen, wie z.B. am Hochzeit­stag aus dem Schrank geholt. So wie in jedem anderen Land sind auch hier regionale Unter­schiede in der Farbe, Aus­führung oder im Schmuck zu bemerken. Aus dem Gesamt­bild des 17. Mai, voller nationaler Sym­bole, ist die Tra­cht nicht mehr wegzu­denken. Ein bunad kann ein ganzes Ver­mö­gen kosten und es ist daher ein Priv­i­leg, es zu tragen.

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Brne­tog — Nan­cy Bundt — Visitnorway.com

Barnetog

Schon im Laufe der 1820-er und 30-er Jahre haben sich Men­schen in eini­gen Städten am 17. Mai zur Feier des Ver­fas­sungstages in fes­tlichen Umzü­gen ver­sam­melt. Den ersten offiziellen Kinderumzug — bar­ne­tog gab es erst 1870 in Oslo und er zählte rund 1200 Jungs. Heutzu­tage ist der Umzug, in dem die fes­tlich gek­lei­de­ten Schüler und Schü­lerin­nen zu Tönen ein­er Blaskapelle die nor­wegis­che Flagge tra­gen, der Haupt­teil der offiziellen Feier­lichkeit­en in jed­er Stadt. Beson­ders bekan­nt ist der Umzug aus Oslo, in dem die Kinder bis vor das Schloss laufen und dort die königliche Fam­i­lie begrüßen.

Russ 2013 in Honningsvåg

Russ 2013 in Honningsvåg

Russ

Den ältesten Schülern — den Abi­turi­en­ten, auf nor­wegisch russ — gehört eben­falls ein fes­ter Platz in den Fes­tlichkeit­en am Nation­alfeiertag. Ursprünglich wollte man mit den Stu­den­tenumzü­gen auf die Bedeu­tung der Jugend für die Zukun­ft des Lan­des hin­weisen. Heutzu­tage sieht man die Abi­turi­en­ten in den typ­is­chen Mützen und Hosen (meis­tens rot, die Latzhose vorne mit ein­er nor­wegis­chen Flagge) durch die Straßen der Städte ziehen. Nach wochen­langem Vor­feiern des Schu­la­b­schlusses legt man am 17. Mai noch ein­mal richtig los, bevor es mit dem Abi ernst wird.

merethe/Foap/Visitnorway.com

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Is, vafler og pølser

Eis, Waf­feln und Würstchen und viele andere Leck­ereien gehören zum Fest­tagess­chmaus, in den sich der 17. Mai nach der offiziellen Feier mit Reden, Flaggen, Umzü­gen und Blas­musik am Nach­mit­tag und Abend verwandelt.

Sjømannskirken

Beim nor­wegis­chen Nation­alfeiertag gilt: bess­er ein­mal erleben als zehn Mal lesen! Dank der nor­wegis­chen See­mannskirche kann man das diesjährige Fest zusam­men mit Nor­wegern auch in Deutsch­land erleben. Heute ist in Berlin ein großes Fest für den ganzen Tag geplant, zu dem Inter­essierte her­zlich willkom­men sind.

Zum Schluss nur noch das Let­zte, aber wohl Wichtig­ste, was zu und an diesem Tag gesagt wer­den muss: Grat­ulerer med dagen!

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