„Mein Sohn war kein Junkie!“ Als Nils in der Leichenhalle seinen Sohn Ingvar identifizieren muss, ist er überzeugt, dass dieser umgebracht wurde und nicht an einer selbstverschuldeten Überdosis gestorben ist, wie von dem gleichgültigen Polizisten behauptet.
Tatsächlich ist Ingvar einem missglückten Drogendeal zum Opfer gefallen. Als Nils seinen Verdacht bestätigt bekommt, macht er sich auf die Suche, um den Tod seines Sohnes zu rächen. Der bisherige „Bürger des Jahres“ wird zum brutalen Rächer. Und einer nach dem anderen fällt ihm zum Opfer, Leiche um Leiche arbeitet er sich an die Spitze des Drogenkartells vor.
Nils’ Rachefeldzug setzt in der verschneiten norwegischen Provinz zudem einen Krieg zwischen der norwegischen und der serbischen Drogenmafia in Gang, woraufhin sich die Ereignisse überschlagen.
Einer nach dem Anderen (norweg.: Kraftidioten) ist ein seltsames Gemenge aus kruder Gewalt, tragischer Schwermütigkeit und skurriler Komik. Dabei entspricht der Film nicht unbedingt den gängigen Genreformen der Tragik- oder Gangsterkomödie, sondern ist eine eigentümliche Mischung dieser Genres. In einem Moment sind Nils’ tiefe Trauer und sein Wunsch nach Rache erdrückend. Im nächsten Moment jedoch kann man sich der unfreiwilligen Komik des exzentrischen Drogenbosses, genannt „der Graf“, kaum erwehren – bis einem das Lachen beim nächsten Gewaltexzess wieder im Halse stecken bleibt.
Der Film von Regisseur Hans Petter Moland wartet mit ebenso viel Tragik wie schwarzem Humor, großartigen Landschaftsbildern und einer tollen Besetzung auf. Neben Stellan Skarsgård als Nils glänzen unter anderem Bruno Ganz in der Rolle des serbischen Mafiaoberhauptes „Papa“ und Pål Sverre Valheim Hagen als sein norwegischer Kontrahent „der Graf“.
Einer nach dem anderen kommt am 20. November in die deutschen Kinos und ist auf jeden Fall sehenswert.
Info: Einer nach dem Anderen (Kraftidioten / In Order of Disappearance) Norwegen / Schweden / Dänemark 2013, 115 Minuten Regie: Hans Petter Moland Besetzung: Stellan Skarsgård, Bruno Ganz, Pål Sverre Hagen, Birgitte Hjort Sørensen, Anders Baasmo Christiansen, Gard B. Eidsvold
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