Follow The Money — Nordic Noir aus Dänemark

In der dänis­chen Thrillerserie “Fol­low The Mon­ey” geht es um Intri­gen, Bluffs, Betrug, Mord und vor allem Gier. Der Polit­thriller kreist um die fik­tive Winden­ergiefir­ma Ener­green. Polizist Mads Juste­sen soll in einen Todes­fall ermit­teln und kommt bald zu dem Schluss, dass es sich nicht um einen Unfall han­delt. Die Ermit­tlun­gen führen ihn schnell in die Kreise von Ener­green-CEO Alexan­der „Sander“ Søder­gren, der seine Geschäfte defin­i­tiv nicht mit recht­en Mit­teln zu führen scheint.

Nach der erfol­gre­ichen Poli­tik­serie “Bor­gen” präsen­tiert Regis­seur Jeppe Gjervig Gram “Fol­low the Mon­ey”. Und wie schon sein Vorgänger, ist die Serie anspruchsvoll und so span­nend, dass man alle zehn Fol­gen gerne am Stück schauen möchte (immer­hin 580 Minuten ins­ge­samt). Das liegt auch an der Erzählweise der Serie, die uns die Geschichte nur häp­pchen­weise aus den unter­schiedlichen Per­spek­tiv­en der Charak­tere präsen­tiert. Als Zuschauer ver­fol­gen wir, wie sich diese früher oder später in dun­kle Machen­schaften und in Schwierigkeit­en ver­wick­eln. Die detail­lierte Darstel­lung und Tiefe der Rollen tut das Weit­ere, denn man fiebert mit, sog­ar mit den Bösewicht­en, und kann das einzelne Han­deln (zum Beispiel von Nicky, die nach soviel Geld strebt) dur­chaus nachvollziehen.

Fol­low The Mon­ey” wäre natür­lich nicht kom­plett mit der all­bekan­nten Prise Nordic Noir: Wir erhal­ten einen genauen Blick in die Abgründe des dänis­chen Sozial­staats. Das pop­uläre Hygge-Image Däne­marks wird wirkungsvoll dekon­stru­iert: so ist das ver­meintliche Heim gar nicht so gemütlich, wie Nicky am eige­nen Leib erfährt, die Stadt nicht so grün wie all­ge­mein so gepriesen (Søder­gren macht schließlich die schmutzig­sten Deals) und auch das glück­liche Fam­i­lien­leben ist mit dem Seit­en­sprung nicht so hap­py wie erwartet. Anschauen ist empfohlen! 

Info:
Regie: Jeppe Gjervig Gram
Darsteller: Niko­laj Lie Kaas, Thomas Bo Larsen, Natal­ie Madueño, Esben Smed
Spiel­d­auer: 580 Minuten
Pro­duk­tion­s­jahr: 2016