Mit einer Schere, etwas Klebeband, Zwirn und tausenden Blättern gewöhnlichen A4-Papiers hat die Schwedin Bea Szenfeld fantastisch unpraktische Kreationen erschaffen. Die handgefertigten „Haute Papier“-Kostüme wurden schon von Künstlerinnen wie Lady Gaga und Björk getragen und waren bei der Eröffnungsshow des diesjährigen Eurovision Song Contests in Stockholm zu sehen. Nun werden sie erstmals in Berlin gezeigt.
Die Ausstellung „Everything you can imagine is real“ im Bikini Berlin präsentiert Bea Szenfelds Stücke aus der Kollektion Haute Papier – The White Collection umrahmt von Bildwerken der Königlich Schwedischen Oper und Stockholm Graphics.
Kurator Pompe Hedengren, Creative Director bei Stockholm Graphics, hat Szenfelds aufwendige Exponate mit deckenhohen, großflächigen Bildern der Fotografen Karolina Henke und Carl Thorborg sowie der Illustratorin Stina Wirsén spektakulär in Szene gesetzt.
Bea Szenfeld hat an der renommierten Beckmans Design-Hochschule in Stockholm studiert, entwarf zunächst kommerzielle Mode und hatte ein eigenes Label. Mit Haute Papier ist es ihr gelungen, schnödes, weißes Papier in traumhafte, surreale Kreationen zu verwandeln, in Kostüme, die trotzt des zweidimensionalen Ausgangsmaterials mitunter skulptural anmuten. Die gelernte Modedesignerin möchte mit ihrer aufwändigen Handarbeit der Schnelllebigkeit der Modeindustrie etwas entgegensetzen und ein Bewusstsein für das Handwerk und langlebige Qualität schaffen.
Die Ausstellung im Bikini Berlin wurde übrigens im Rahmen des schwedischen Staatsbesuchs in Deutschland von Königin Silvia von Schweden gemeinsam mit Bea Szenfeld und Kurator Pompe Hedengren eröffnet. Zudem hielt Königin Silvia die Eröffnungsrede des im Anschluss stattfindenden Seminars „Facing the Fashion Paradigm Shift — The Relevance of Sustainability“ über nachhaltige Mode.
EVERYTHING YOU CAN IMAGINE IS REAL
BIKINI BERLIN | 1. Obergeschoss
Budapester Straße 42–50 |10787 Berlin
8. bis 29. Oktober 2016 | Montag bis Samstag, 10–20 Uhr
Eintritt frei.