von Christian Blanck
Bei ihrer Hochzeitsfeier findet Unn Tove auf der Hoteltoilette ein Neugeborenes. Da die Eltern es augenscheinlich sich selbst überlassen haben, übergibt sie das Mädchen den Behörden. 16 Jahre später treffen sich die beiden wieder: Rosemari ist auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter und glaubt, dass Unn Tove die Richtige ist, um ihr zu helfen. Unn Tove wiederum ist mittlerweile geschieden und eine erfolgreiche Regionaljournalistin. Weil sie eine spannende Story wittert und von der Geschichte gerührt ist, beschließt sie Rosemari zu helfen ihre verschollene Mutter zu finden. Gemeinsam begeben sich Rosemari und Unn Tove auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit und stoßen dabei auf Rosemaris erstaunliche Entstehungsgeschichte…
Die norwegisch-dänisch-deutsche Koproduktion “Rosemari” war bereits 2016 der Eröffnungsfilm der Nordischen Filmtage Lübeck und erscheint jetzt auch deutschlandweit im Kino. Die Filmemacherin und Drehbuchautorin Sara Johnsen erzählt in “Rosemari” die Geschichte zweier Frauen, die durch die Suche nach der Vergangenheit ein wenig zu sich selbst und zu einander finden. Obwohl die Story von “Rosemari” eigentlich genug Stoff für ein dreistündiges Drama mitbringt, überzeugt der Film vor allem mit seinen vorzüglich charmanten Charakteren. Die junge Schauspielerin Ruby Dagnall als Rosemari ist ein echter Glücksfall für den Film und zusammen mit Tove-Darstellerin Tuva Novotny verleiht sie ihm Wärme und Klarheit. “Rosemari” ist — trotz kleiner Schwächen — ein sehr emotionaler und unterhaltsamer Film.
Info:
Rosemari
Regie und Drehbuch: Sara Johnsen
Produktionsland: Deutschland, Dänemark, Norwegen; 2016
Länge: 95min
Mit: Ruby Dagnall,Tuva Novotny, Tommy Kenter, Emil Johnsen, Laila Goody, Kristian Fjord