Das Konzert in der Volksbühne in Berlin eröffnet mit dem wundervollen Song „German Fields“. Nur in mystisch blaues Licht getaucht, erinnert Arnalds an einen Wassergeist, der einsam zwischen dampfenden Geysiren singt.
Why?
Oh well
Some things remain a mystery
Her cry
Oh well
That no one heard
but now we hear it
Die Illusion entrückter Wirklichkeit hält jedoch nicht lange an, denn gleich darauf bittet Arnalds mit hinreißendem Akzent: „Saalmeister, könnte ich ein bisschen mehr Licht bekommen, um dort (das Publikum) zu sehen?“
Weniger traumhaft, aber nicht weniger bezaubernd geht es dann weiter mit dem isländischen Stück „Innundir Skinni“. Worte, die nicht von dieser Welt zu kommen scheinen, mischen sich mit sanften Gitarrenklängen zu betörenden Sätzen und Strophen.
Ég læt mér fátt um finnast.
Við eigum eftir að kynnast.
Samt finnst mér eins og ég þekki
það þó ég þekki það ekki
Es folgen das poetische „Call it what you want“ und das volkstümliche „A Little Grim“, bei dem man sich Arnalds mühelos am mittelalterlichen Hof die Cister spielend ausmalen kann. Ganz anders das anschließende “Numbers and Name”, zu dem die Sängerin fröhlich wippend fast schon karibische Rythmen zupft und klopft. Es folgen weitere leise, beseelte und den Augenblick vergessen machende Lieder, jedes für sich ein kleines Kunstwerk.
Dann erzählt Arnalds vom ihrem Sohn. Sein Lieblingslied sei im Augenblick der YouTube-Hit „Im a gummibear“. Sehr zur Freude der sehr textsicheren Zuhörer spielt Arnalds daher eine eigene Version des Songs. Und auch wenn der anspruchslose Text nicht wirklich zu ihrer melodischer Stimme und den überirdischen Klängen der Gitarre passt, ist das sonst so lästige Lied plötzlich ein weiterer Genuss für die Ohren.
Leider war das kleine Konzert damit auch schon wieder zu Ende. Arnalds bedankt sich freundlich, winkt zum Abschied, verlässt strahlend die Bühne und lässt ein erleuchtetes Publikum im Saal zurück. Ein somit rundum gelungenes Konzert.
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