Finnland hat eine reiche und vielseitige Musikszene aufzuweisen, allerdings ist es bisher wenigen finnischen Bands gelungen auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu werden. Daher seien an dieser Stelle einmal zwei Bands vorgestellt:
Stam1na und Cigarette Crossfire
Die fünf Metaller von Stam1na können zur Veröffentlichung ihres aktuellen und sechsten Albums „SLK“ bereits auf große Erfolge zurückblicken. Die Band um Sänger und Gitarrist Antti Hyyrynen wurde drei mal mit dem Emma Award, dem finnischen Grammy, ausgezeichnet und alle ihre bisherigen Alben erreichten Goldstatus. Laut der Helsingin Sanomat, der größten finnischen Tageszeitung, handelt es sich bei Stam1na um „die aktuell interessanteste Metal Band Finlands“.
Da die Texte ausschließlich in Finnisch gehalten sind, bleibt mir ihr Inhalt leider gänzlich verborgen. Der harte Klang der finnischen Sprache unterstreicht allerdings gekonnt den aggressiven Gesangsstil, der von treibenden Drums und verzerrten Gitarren begleitet wird, kontrastiert durch vereinzeltes Keyboard-Geklimper.
Die Stilistik der Finnen ist höchstgradig Geschmackssache und meinen treffen sie leider nicht, was aber zugegebener Maßen am Genre liegen mag. Allerdings beherrschen die Fünf fraglos ihr Metier. Liebhabern von Trashmetal und anderen Metal-Spielarten oder denjenigen die ihre musikalischen Grenzen überschreiten wollen, seien Stam1na damit wärmstens empfohlen.
Info: Stam1na bestehen aus Antti Hyyrynen (Gesang, Gitarre, Pekka Olkkonen (Gitarre), Teppo Velin (Schlagzeug), Kai-Pekka Kangasmäki (Bass) und Emil Lähteenmäki (Keyboards). www.stam1na.com
Cigarette Crossfire sind eine vergleichsweise junge Punkband aus Helsinki, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen und im September ihr zweites (selbstbetiteltes) Album veröffentlichten. Der Hintergrund dieses Albums könnte aber kaum tragischer sein. „Cigarette Crossfire“ wurde in nur vier Tagen im Februar diesen Jahres eingespielt. Im Juli verstarb jedoch der Schlagzeuger der Band Henkka in Folge eines Skateboardunfalls. Ihm ist das Album gewidmet. Die Band hat sich entschieden das Album zu vollenden und weiterzumachen. „For every end there is a start / to let go is the hardest part“, heißt es im ersten Song „Brave the storm“.
Das zweite Album der Finnen mag vielleicht nicht durch Originalität bestechen, bewegt es sich doch in recht engen Genregrenzen, bietet jedoch viel Tempo, Energie sowie gute Texte über Persönliches und Politisches.