Das Stockholmer Trio Satan Takes A Holiday hat schon im Vorprogramm von Größen wie KISS und Imperial State Electric gespielt und wird auch immer wieder unter den besten Liveacts Schwedens genannt. Nach dem selbstbetitelten Debüt von 2009 und „Who Do You Woodoo“ 2011 veröffentlichen die Schweden nun ihr drittes Studioalbum „Animal Man Woman“.
Darüber, wie sich die Band gegründet hat und was sie sonst noch so machen, spricht Sänger und Gitarrist Fred Burman im Interview mit uns.
Hier geht’s zum Interview auf Schwedisch. Intervjun på svenska.
Wie wurde Satan Takes A Holiday gegründet? Wie habt ihr euch kennengelernt?
Ich und Johannes kannten uns schon seit einigen Jahren von unterschiedlichen Bands, haben aber nie zusammen gespielt. Im Frühjahr 2006 hatten wir beide keine Band, hatten aber Lust darauf etwas zu machen, ohne Anspruch auf Erfolg oder eigentlich gänzlich ohne Anspruch – einfach um Spaß zu haben.
Wir haben STAH mit der Intention gegründet, chaotische Coverversionen zu spielen, ein bisschen wie the Cramps. Ziemlich schnell wurde es aber etwas anderes, mit eigenem Material und Auftritten in und außerhalb Nordeuropas. Aber wir versuchen uns immer daran zu erinnern, warum wir mit der Band angefangen haben und Sachen zu machen, weil wir es wollen und weil es sich richtig anfühlt.
Kannst du ein bisschen erzählen, wie ihr zur Musik gekommen seid und ob es schon immer klar war, dass es das ist, was ihr machen wollt?
Musik war immer dabei, seitdem ich ein Kind war. Schon als ich 7–8 Jahre alt war, spielte ich die Deep Purple-LPs und so von meinem Papa und er nahm mich mit zum Arena-Konzert der Twisted Sister.
Meine erste eigene Band habe ich gegründet als ich 13 war und Gleichgesinnte in der Schule kennenlernte. Ich würde wohl behaupten, dass dieser Hintergrund für alle in der Band gilt. Und als wir schließlich diesen Weg gewählt haben, haben wir niemals wieder zurückgeblickt.
Welche Reaktionen ruft ihr mit eurem Bandnamen hervor?
Ja, es gibt schon zumindest immer eine Reaktion, haha. Ich glaube, die meisten sind eher belustigt. Damit hat er wohl seinen Zweck
erfüllt. Wir haben dem nicht viel Bedeutung beigemessen als wir angefangen haben, sondern wollten einfach etwas, das wie wir klang und wie eine Band, die uns neugierig gemacht hätte.
Was habt ihr gemacht seit ihr „Who Do You Woodoo“ herausgebracht habt?
Wir hatten viele Konzerte im Norden und waren sogar mit Imperial State Electric auf Tour in Deutschland, Italien, der Schweiz und Spanien.
Bevor wir vor einem Jahr anfingen, an dem jüngsten Album zu arbeiten, waren wir sogar Support für KISS in Schwedens Nationalarena. Das war natürlich das Größte, was uns bisher passiert ist.
Jetzt kommt ein neues Album. Was könnt ihr darüber erzählen und wie würdet ihr es beschreiben (auch im Vergleich zu den früheren)?
Ich würde sagen, dass es definitiv unser bislang Stärkstes ist. Wir waren sehr darauf bedacht, diesmal keinen Ballast dabei zu haben. Alle Lieder sollten Platz haben und im ganzen Körper zu fühlen sein.
Mehr als zuvor, wollten wir diesmal dieses Gefühl einfangen, welches man sonst nur erleben konnte, wenn man uns live gesehen hat. Deshalb haben wir die Scheibe bei Stefan Brändström (Henry Fiat’s Open Sore) eingespielt.
Ich bin auch zufriedener mit dem Material an sich und mit den Texten. Alles hat wie gesagt einen Platz und eine Bedeutung. Hoffentlich ist das auch für die Hörer deutlich.
Außerdem haben wir auch einige spannende Gastmusiker. Rudolf
De Borst (the Datsuns), Vanja Renberg (the Vanjas) und Stefan Brändström natürlich.
Kannst du den Albumtitel erklären?
Der Titel „Animal Man Woman“ stammt aus dem Lied „the Prince“, was davon handelt, dass man sein Kind zu einem Anführer erzieht. Deine Untertanen sind Tier, Mann und Frau – also alle.
Die Idee basiert auf dem Gedanken oder der Angst von Eltern, ein Kind zu bekommen, das zu einem bösen Menschen wird.
Lagebericht: Mein Sohn ist jetzt ein Jahr alt und zeigt keine Anzeichen dafür, dass er die Weltherrschaft anstrebt.
Was erhofft ihr euch für das Album? Welche Reaktionen oder Gefühle wollt ihr damit hervorrufen?
Hoffentlich zuckt es in den Füßen und auch in allen anderen Gliedmaßen. Der Verstand kann wohl auch Gefallen daran finden, aber es funktioniert auch sehr gut ohne.
Worum geht es in „This microphone“ und „Talk of the town“?
Die haben beide das gleiche Thema und es ist ein Seitenhieb auf die ganze Amercian Idol-Kultur. „Wenn ich doch nur ins Fernsehen komme, dann wird alles gut“ usw.
Das hat eine ganze Generation von Musikern zerstört, wenn ich es mir selbst erlauben darf, wie ein verbitterter alter Kerl zu klingen, hehe.
Kommt ihr bald wieder nach Deutschland?
Das ist zumindest der Gedanke. Wir werden das Album in Europa ordentlich herausbringen und wollen dann damit so schnell wie möglich unterwegs sein.
Gibt es Länder in denen ihr lieber als in anderen spielt? Und falls ja, warum?
Nein, also ich will überall spielen. Letztes Jahr hatten wir einen fantastischen Abend in Berlin und im Jahr davor in Hamburg. Wir würden liebend gern zurück kommen.
Ihr habt auch noch ein Café in Södermalm. Wie heißt es und kannst du etwas darüber erzählen?
Das stimmt. Das Café heißt Louie Louie, wie der Song, und wird von mir und Johannes aus der Band seit neun Jahren betrieben. Dort sind wir, wenn wir nicht auf Tour sind. Kommt vorbei und besucht uns in der Bondegatan 13 in Stockholm.
Wäre die Musik ein Grund, mit dem Café aufzuhören?
Ich sehe keinen Grund warum es nicht mit beidem funktionieren sollte – wie groß das ein davon auch werden sollte.
Welche Zukunftspläne hat STAH?
Spielen, spielen, spielen… ein neues Album machen und spielen, spielen, spielen.
Hast du irgendwelche abschließenden Worte, etwas das unsere Leser über dich oder die Band wissen sollten?
Bald kommen wir in deine Stadt! Brace youselves usw.
Danke nochmal!
Danke selbst!
Pingback: Wohin in Stockholm und Göteborg?
Pingback: Gaphals 5 år – Fünf Jahre Gaphals - Besser Nord als nie!
Pingback: Satan Takes A Holiday - Besser Nord als nie!
Pingback: Satan Takes A Holiday: Neues Album „Animal Man Woman“