Die Produktivität von Nicke Andersson und seinen Imperial State Electric scheint keine Grenzen zu kennen. Gerade mal ein Jahr nach dem letzten Album „Honk Machine“ veröffentlichten die Schweden im September 2016 bereits ihr fünftes Album „All Through The Night“.
„We play rock ’n‘ roll music, if it takes four years to make a rock ’n‘ roll record then you have most likely over analysed an art form that is more about gut instinct. It should feel and this record feels good.“ — Nicke Andersson
Mit „All Through The Night“ ist Nicke Andersson und Co wieder einmal ein tolles Rockalbum gelungen. In insgesamt zehn Songs werden die Hörer auf eine stilistisch vielfältige Zeitreise durch die Rockgeschichte geschickt, die an keiner Stelle langweilig wird.
Da gibt es wieder die Kiss- und Thin-Lizzy-Reminiszenzen wie im Opener „Empire Of Fire“ und Erinnerungen an die Hellacopters in „Remove Your Doubt“ oder „Over And Over Again“. Das Titelstück ist eine schmachtende Pop-Ballade, die mit dem Einsatz von Streichern glänzt. Unerwartet und stilistisch der größte Ausreißer ist „Break It Down“, ein Country-Duett mit Linn Segolson.
„Get Off The Boo Hoo Train“ ist wieder eine leidenschaftliche Boogie-Huldigung, deren wahnsinniges Klavierspiel niemanden stillsitzen lässt. Und im Schlussstück „No Sleeping“ schlägt Bassist Dolf De Borst ruhigere, leicht psychedelische, an die Beatles erinnernde Töne an.
Auf „All Through The Night“ bieten Imperial State Electric also Gewohntes und Überraschendes, das durch mehrmaliges Hören seinen Reiz nicht verliert, sondern nur besser wird. Ein Album, das man durchaus die ganze Nacht lang hören könnte.
Auf einer ausgedehnten Europa-Tour geben die Schweden ihr neustes Werk live zum Besten. Am 2. und 3. März sind sie noch in Bochum und in Berlin zu erleben.