Anfang September gab die schwedische Indie Pop-Band bei zwei kleinen Konzerten in Hamburg und Berlin den Zuhörern einen ersten Vorgeschmack auf ihr neues Album EX/EX. Weitere Konzerte gibt es im November und Dezember, wenn die Band zu ihrer großen Deutschlandtour zurückkehrt.
Kristoffer Ragnstam und seine Harbour Heads, Joel Lundberg und Emil Carlsson, haben ihr drittes Album in nur vier Tagen in Los Angeles direkt auf Band aufgenommen und anschließend in nur drei Tagen im Muscle Shoals Studio in Alabama mixen lassen.
Die Songs auf EX/EX Album sind inspiriert von gescheiterten Beziehungen und handeln von Hoffnungen auf der einen Seite und mangelndem Vertrauen auf der Anderen.
Das Ziel, die einzelnen Songs zu einem zusammenhängenden Werk zu verbinden, ist ihnen gelungen. Das Album ist durchzogen vom souligen Sound der 60er/70er ohne auf moderne Elemente zu verzichten. So startet der Opener „Right This Wrong“ mit wohligen Folkklängen, nur um dann in einen elektronisch angehauchten Discosound auszubrechen. Swinging Beats und Orgelklänge wie bei „Nervous In Berlin“ oder „Call The Cops“ erinnern an progressive Rockbands der 60er, ohne aber deren Magie erfassen zu können.
„When You Say Stay“ ist die erste Singleauskopplung des Albums. Kristoffer and the Harbour Heads haben dazu ein vielbeachtetes Video gedreht, das sich mit der aktuellen Flüchtlingssituation auseinandersetzt. Der mehr kratzige und gehetzte Elektrosound passt zu dem Thema, wirkt aber auf dem Album deplatziert — vielleicht gewollt. Der schönste Song des Albums „Shake & Stumbling“ kommt völlig ohne Gesang aus und überrascht mit barocken Cembaloklängen, die Dramatik und Hoffnung gleichermaßen in sich tragen. Mit „Love Takes A Toll“ klingt das Album mit psychedelisch angehauchten Tönen sanft aus.
Das Album bietet von allem etwas, Electro, Indie und Retro-Soul gemischt mit progressiven Elementen ohne dabei überladen zu wirken. Dennoch bleiben die Songs nicht im Ohr.
EX/EX ist ein Album zum Wohlfühlen, geeignet zum Schwelgen und um der eigenen Sehnsucht einen Soundtrack zu geben. Schön für den Augenblick, aber nichts für die Ewigkeit.
Tracklist:
1. Right This Wrong
2. Nervous In Berlin
3. Second Chance
4. Call The Cops
5. When You Say Stay
6. Scandal
7. Shake & Stumbling
8. Light Me Up
9. Love Takes a Toll
Info:
VÖ: 16.09.2016
Label: Klangskivan
Laufzeit: 9 Titel
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