„To hear Truckfighters’ music, is to hear the sounds of the desert. It’s in their wide open expanse, it’s in their grand open groove and dust-caked metal riffs. You can hear progression and imagination. This is a band bred on the California badlands, on sprawling vistas and parched wilderness.
There is just one thing. They’re from Sweden.“
- http://www.truckfighters.com/band/-
Seit 2001 schallt der „Fuzz, die Wut und die Wüstenklänge Schwedens“ aus dem beschaulichen Örebro in die Welt hinaus. Von US-Rockgrößen wie Pearl Jam, Soundgarden, Kyuss und Queens Of The Stoneage beeinflusst und inspiriert, gründeten damals der Sänger und Bassist Oskar ‘Ozo’ Cedermalm und der Gitarrist Niklas ‘Dango’ Källgren die Truckfighters, die sich seither eine stetig wachsende Fangemeinde und einen festen Platz in der Stoner Rock-Szene erspielt haben. Trotz einiger Unstetigkeiten in der Besetzung haben die Truckfighters mittlerweile fast die ganze Welt bespielt und einige EPs und Splits, eine Dokumentation und vier Alben veröffentlicht. Anfang des Jahres brachten sie ihr viertes Album „Universe“ heraus, mit dem sie momentan auf Europa- und US-Tournee sind. Vor dem Konzert in Berlin gab Oskar, der sympathische Bassist der Truckfighters, „Besser Nord als nie!“ ein Interview und erzählte über die Anfänge der Band, die Tour, das neue Album und ihre Schwierigkeiten die Position des Drummers zu besetzten.
Hier geht es zum Interview auf Schwedisch. Intervjun på svenska.
Hej, Oskar! Wie bist du zur Musik gekommen und war es für dich schon immer klar, dass das dein „Job“ sein wird?
Hm, nein. Ich war schon immer sehr an Musik interessiert und kaufte sehr viele Platten als ich klein war – das war mein großes Hobby. Aber angefangen Musik zu machen, habe ich sehr spät, ich war so 15, 16. Ich habe eigentlich nie gedacht, dass man damit total viel Geld verdienen kann oder auch nur davon leben kann. Es ging eigentlich nur ums Musikmachen, weil es mir Spaß gemacht hat.
Also hattet ihr keine großen Erfolgspläne, sondern wolltet einfach etwas machen, was ihr mochtet.
Ja, schon. Natürlich will man vor immer größerem Publikum spielen, aber zu aller erst spielt man, weil es Spaß macht.
Und woher kommt euer Bandname „Truckfighters“?
Der kommt von einer alten Buchreihe, die wir auf dem Flohmarkt gefunden haben. Die Bücher sind richtig schlecht geschrieben und handeln einfach nur von LKW-Fahrern, die in der Wüste umher fahren. Wir fanden aber das Logo cool, also haben wir das genommen. Anfangs haben wir die Band ja eher als lustiges Projekt angesehen, daher fanden wir den Namen einfach witzig und total seltsam – ein etwas ironischer Name.
Ihr habt selbst Queens Of The Stoneage schon mehrmals als großen Einfluss auf eure Musik genannt. Aber was ist denn mit der skandinavischen Musikszene?
Ich weiß nicht. Am Anfang klangen wir ja sehr nach reinem Wüstenrock, Fuzz, Stoner Rock. Aber dann haben wir versucht unseren eigenen Sound zu finden und dass wir wie wir klingen, wie die Truckfighters. Aber von skandinavischen Bands wurden wir absolut nicht beeinflusst. Es ist natürlich toll, dass es für die nordische Musik gut läuft, aber das ist nichts, was ich sehr viel höre.
Was hörst du denn und mit welcher Band würdest du gern mal auftreten?
Wenn man wählen darf, dann würde ich jemanden wie die Foo Fighters nehmen (lacht). Die sind ja verdammt groß/erfolgreich. Einfach weil sie so groß/erfolgreich sind…
Nur deshalb und nicht weil du ihre Musik magst?
Doch! Ich mag auch die Musik! Aber eigentlich bin ich eher ein Fan von David Grohl und allem was er gemacht hat. Ich würde ihn einfach gern mal treffen und mit ihm Musik machen und abhängen. Er ist ein großes Vorbild.
Oder warte, Tool, mit denen wäre es cool zu spielen. Tool wäre die erste Wahl (lächelt)!
Ihr scheint auch fast dauerhaft auf Tour zu sein.
Ja, in diesem Jahr werden wir sehr viel touren. Im Januar waren wir fast zwei Wochen ein bisschen hier und da, in Spanien und Holland. Und jetzt ist es schon das siebente Konzert [im Februar] und wir werden bis Ende März unterwegs sein und dann geht es direkt in die USA.
Wie hält man denn so eine lange Tour durch? Wird das nicht irgendwann anstrengend?
Doch, es ist sehr anstrengend! Aber wir trinken nicht so viel und versuchen allgemein, uns um uns zu kümmern: Gesund essen, sich bewegen und in Form bleiben. Es passiert leicht, dass man müde wird, wenn man einfach das Rock’n’Roll-Leben lebt und jeden Abend trinkt und einen drauf macht. Wir versuchen, das zu vermeiden, sodass wir fit sind und jeden Abend ein gutes Konzert geben können!
Gibt es Länder in denen ihr am liebsten spielt?
Vom Publikum her gibt es heute keine so großen Unterschiede mehr. Wenn heute Leute zu unseren Konzerten kommen, wissen die meisten wer wir sind. Anfangs war es schon sehr unterschiedlich, aber jetzt denke ich, ist es in allen Ländern gleich gut. Es kommt darauf an… Ach nein! Es ist überall verdammt gut. An den meisten Orten.
Jetzt habt ihr ja euer viertes Album heraus gebracht. Wie würdest du eure Veränderung oder Entwicklung vom ersten Album bis heute beschreiben?
Jetzt haben wir was Eigenes gefunden, denke ich. Also wir klingen wie wir. Am Anfang klangen wir ein bisschen wie Kopien… wir waren ja sehr vom Stoner Rock beeinflusst. Und nun finde ich, dass wir unseren eigenen Weg gefunden haben und versuchen neue Sachen auszuprobieren. Wir versuchen sehr unvoreingenommen zu sein und ausgehend von dem was wir denken zu schaffen anstatt zu denken: „Oh, das war cool, so sollten wir es auch machen!“.
Was steckt hinter dem Albumtitel „Universe“?
Eigentlich hat es nicht mit dem Universum zu tun. Dieses Album war für einige Jahre ein so großer Teil unseres Lebens. Wir haben unendlich viele Stunden daran gearbeitet und es war alles, worum wir uns gekümmert haben. Also man kann sagen, dass es unser kleines Universum war. Ein verdammt kleines, aber es war so zu sagen unser ein und alles…
Wie lange ist der Schlagzeuger, Andre…
Äh, wir habe ehrlich gesagt einen Neuen (lacht ein bisschen). Andre ‘Poncho’ ist abgesprungen…
Nein!
Doch. Also wir haben einen Neuen, den wir Enzo nennen, Axel heißt er eigentlich, er ist neu auf dieser Tour und das wird heute seine vierte Show.
Oha, spannend!
Ja (lacht)! Er ist wohl unser achter Drummer oder so.
Wann hat Andre denn aufgehört?
Weihnachten hat er Bescheid gesagt, aber dann haben wir noch die Konzerte im Januar mit ihm gespielt, weil wir da noch niemanden gefunden hatten. Dann haben wir Axel gefunden, vier Tage geprobt und dann sind wir los. Das ist nicht optimal, aber ich hoffe, dass es nicht auffällt.
Wie geht das denn auf einer Tour mit jemand ganz Neuem?
Das ist verdammt schwer. Das braucht ja eine Weile bis man sich eingespielt hat und das Gefühl hat, dass man sich wirklich auf einander eingestellt hat. Es ist wirklich nicht optimal. Er spielt hervorragend, so ist es ja nicht. Aber wir müssen uns halt wirklich auf einander einspielen. Aber was soll man machen? Man muss ja jemanden finden und weiter machen…
Welche Erwartungen hast du für das Konzert?
Dass es richtig abgeht! Das hoffe ich! Es kommen ja viele und da hoffe ich, dass alle in Fahrt sind. Für gewöhnlich sind immer einige Verrückte da, die das ganze in Schwung bringen. Das wird super!
Mehr Infos über die Truckfighters findet ihr auf ihrer Homepage.