Nachdem wir an unseren ersten Tagen auf Samsø bereits viel gesehen und erlebt hatten, hieß es am Samstag erst mal Abschied von unserem Häuschen Lykkebo nehmen. Danach machten wir uns auf zum Besser Aussichtsturm. Der Turm liegt östlich vom Örtchen Besser auf einem Hügel und ist auf den Resten einer alten Mühle erbaut worden, die 1913 bei Filmaufnahmen abgebrannt ist. Obwohl er nicht sehr hoch gelegen ist, hat man von dort eine schöne Aussicht und man könnte dort durchaus etwas verweilen.
Wir hatten jedoch noch einiges vor. Nach einem Abstecher zum Strand ging es noch ein mal nach Nordby. Auf einem alten Hof etwas außerhalb des Ortes befindet sich die Brauerei „Samsø Bryghus“ mit eigenem Café und Hofladen. Aus dem ökologisch angebauten Obst und Gemüse wird dort einfaches, aber sehr leckeres Essen zubereitet, dass sich ganz wunderbar mit dem selbstgebrauten Bier und frischen Beerensaft genießen ließ. Alle Biersorten sind nach lokalen Sehenswürdigkeiten der Insel benannt, die auch die Etiketten zieren, nebst einer kurzen Information über den Namensgeber. Da an diesem Tag das Wetter deutlich besser war bummelten wir frisch gestärkt auch noch einmal durch Nordby, das im strahlenden Sonnenschein fast noch bezaubernder war. Samsø wurde an diesem Tag seinem Ruf als Sonneninsel wirklich gerecht.
Danach musste noch der Südteil der Insel erkundet werden und als nächstes stand die Ilse Made Kilde auf dem Programm, eine Quelle, die direkt am Strand im Südwesten der Insel aus einem hohlen Eichenstamm entspringt. Die Quelle soll nicht immer zu finden sein, doch wir hatten Glück. Das Holz des Eichenstammes ist beinah 3000 Jahre alt und stammt aus der Bronzezeit. Laut einer alten Sage, entsprang die Quelle an der Stelle, an der die Leiche einer Frau an Land gespült wurde. Der Volksmund sagt dem Quellwasser (trotzdem) heilende Kräfte nach, wenn man in der Walpurgisnacht davon trinkt. Obwohl es schon Juli war, dachte ich, dass es nicht schadet, mal mit dem Finger in das Wasser zu dippen und zu probieren.
Unser nächstes Ziel war der Vesborg Leuchtturm auf der Südwestspitze Samsøs. 1858 wurde er auf einem alten Burgfundament errichtet, das wiederum auf einem der größten mittelalterlich Grabhügel gelegen war. Die mittelalterlichen Wälle lassen sich immer noch erahnen und einige Plakate informieren die Besucher über die Geschichte der Anlage und darüber was man vom Leuchtturm aus sieht.
Der Turm selbst ist 19m hoch, bekommt durch seine erhöhte Lage aber ein Gesamthöhe von 36m, wodurch uns ein herrlich weiter Blick über das Meer und in den strahlend blauen Himmel geboten wurde. Man sieht sowohl einen Teil des südlichen Kattegats, als auch den Eingang in den Kleinen und den Großen Belt.
Als die Sonne schon etwas tiefer stand, aber unvermindert strahlte, kamen wir wieder in Ballen an. Der Hafen vor dem blauen Himmel war einfach zu schön anzusehen und so saßen wir einfach ein wenig in der Sonne und schauten aufs Meer hinaus und den Schiffen zu. Bald trieb uns aber der Hunger weiter und so fuhren wir zum Brundby Rock Hotel, wo wir am Vorabend beim Konzert von Dorthe Gerlach und Signe Svendsen waren und wo wir auch unsere letzte Nacht verbringen sollten. Auf dem Menü standen gebratener Fisch, natürlich mit Samsøs neuen Kartoffeln, und einen fabelhafter Schokokuchen. Aber auch hier war es kein Problem eine leckere vegane Alternative zu bekommen. Und so genossen wir unser Abendessen draußen im Sonnenschein auf der Terrasse des Hotels und ließen unseren letzten Tag auf Samsø ausklingen.
Am nächsten Tag mussten wir uns nach dem Frühstück schweren Herzens von Samsø verabschieden und uns wieder auf den Weg nach Berlin machen. Allerdings mit der Gewissheit, dass dies der erste, aber nicht der letzte Besuch auf der kleinen dänischen Insel war, die wirklich so viel mehr als hygge zu bieten hat.
Diese Reise wurde von VisitSamsø / Samsø Erhvervs- og Turistcenter ermöglicht.
Lest hier Besser Nord auf Samsø: Tag 1 und Tag 2!