Kennt ihr eigentlich die überaus illegale Mikronation Ladonia, die sich mitten in der schwedischen Halbinsel Kullen in Höganäs versteckt?
Ladoina was?
1980 begann der schwedische Künstler Lars Vilks heimlich mit dem Bau eines Kunstwerks, das er Nimis taufte. Nimis ist ein aus Treibholz gezimmertes Labyrinth, das jetzt um die 75 Tonnen wiegt, und aus mehreren Türmen und Brücken besteht. Zwei Jahre blieb Nimis unentdeckt, da die Gegend versteckt im Wald liegt und nur richtig von der Seeseite einsehbar ist. Erst 1982 bekamen die schwedischen Behörden Wind von Nimis. Da das Kunstwerk illegal im Kullabergs Naturreservat errichtet wurde, sollte es — laut Gerichtsbeschluss — zerstört werden. Vilks ignorierte allerdings die Aufforderung und beschloss, die Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen. Er verkaufte Nimis an den Künstler Joseph Beuys, der darauf forderte, dass sein Eigentum nicht zerstört werden solle. Nach langem hin- und her mit der schwedischen Justiz, einem Brandanschlag und der Wiedererrichtung Nimis, erklärte Vilks die Gegend um Nimis am 2. Juni 1996 als eigenständigen Staat Ladonia.
Staatsbürgerschaft gefällig?
Heute zählt Ladonia über 22.000 ladonische Staatsbürger, die alle im Einklang mit der Nomaden-Lifestyle-Politik des Landes außerhalb seiner Grenzen leben. Die Staatsbürgerschaft kann online beantragt werden und ist kostenlos. Für einen Aufschlag von 30 US-$ kann allerdings ein Adelstitel erworben werden.
Ein Besuch wert!
Ein Besuch in Ladonia kann ich wärmstens empfehlen. Das einzigartige Kunstwerk ist wirklich sehr beeindruckend und es macht total viel Spaß durch die baumhausartigen Tunnel zu kriechen. Allerdings ist der Weg nach Ladonia alles andere als ein Spaziergang! Der Weg ist weder ein offizieller Wanderweg noch von den schwedischen Behörden gepflegt. Auch findet man sehr wenige Informationen dazu, wo der Weg eigentlich beginnt. Am besten startet man beim Himmelstorpsgarden und folgt von dort dem Waldweg. Nach einiger Zeit kommt man an ein Warnschild, das das Heruntersteigen als Lebensgefährlich ausschreibt. Von dort folgt man dem Trampelpfad und schon bald finden sich gelbe Punkte an Steinen und Bäumen, die den Weg ausweisen. Der Weg bis zum Eingang ist sehr steil und mitunter rutschig, daher ist festes Schuhwerk definitiv ein Muss. Nach ungefähr einer halben Stunde, erreicht man dann den geheimnisvollen Eingang ins Labyrinth. Ab da kann man entspannen und sich im Nimis richtig austoben. Nehmt unbedingt genug Wasser und ein Picknick mit, unten am Wasser zu sitzen ist nämlich ganz toll.
Noch ein Tipp: Mit Kleinkindern oder Hunden ist der Ausflug nicht zu empfehlen. Erste können den Weg nicht meistern (und tragen kann man sie nicht, da man manchmal fast auf allen Vieren klettert) und Zweitere können nicht im Nimis herabsteigen! Ansonsten, viel Spaß!!
Mehr Infos zu Ladonia findet ihr hier: ladonia.org
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