Der Winter eignet sich ja nun bestens, um endlich mal wieder zum Lesen zu kommen. Wir haben das ganze Jahr über fleißig geschmökert und stellen euch hier ein paar lesenswerte Bücher von nordischen Autoren vor!
Das Buch vom Meer — Morten A. Strøksnes
Strøksnes’ Roman ist eine Hommage an das Meer. Die Geschichte der zwei Freunde, die im Nordmeer einen Eishai fangen wollen, dient eher als roter Faden denn als Hauptthema. Der Roman ließt sich als Liebeserklärung an das blaue Nass, ist voller Fakten, Märchen und wundersamsten Getier.
“Das Buch vom Meer” ist definitiv lesenswert, ein Buch für zwischendurch ist es aber nicht. Man braucht Zeit und Geduld, um alle Lektionen aufzunehmen und zum Nachschlagen der insgesamt 112 Fußnoten.
Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger und Sylvia Kall. Deutsche Verlags-Anstalt, 2016. 363 Seiten.
Aliide, Aliide — Maren Kandre
In dem Roman “Aliide, Aliide” von der schwedischen Schriftstellerin Mare Kandre, die 2005 im Alter von 42 Jahren verstarb, geht es um die innere Zerrissenheit der achtjährigen Protagonistin Aliide. Das Leben ist ihr fremd, die Erwachsenen begegnen ihr verschlossen und ihr eigener Körper erscheint ihr mit der Zeit fremd und abstoßend.
Dass Kindsein nicht immer leicht ist, ist nichts Neues. Wie Kandre die Qualen des Mädchens radikal und kräftig beschreibt, ist mitunter verstörend und dennoch außergewöhnlich.
Aus dem Schwedischen von Isabelle Wagner. Septime Verlag, 2015. 395 Seiten.
DNA — Yrsa Sigurdardóttir
Mit “DNA” startete die isländische Autorin Yrsa Sigurdardóttir eine neue Thrillerreihe. Die Geschichte beginnt mit einem beklemmenden Prolog und man fürchtet — hat man schließlich schon alles vorige von Yrsa gelesen — das schlimmste. DNA ist für Yrsas Verhältnisse aber eher ungruselig und unspannend. Die Autorin verknüpft die Handlungsstränge nicht immer logisch und die Story an sich wirkt leicht konstruiert. Dennoch kann ich nichts Schlechtes über meine Lieblingskrimiautorin sagen und ein paar unterhaltsame Stunden verschafft DNA allemal.
Aus dem Isländischen von Anika Wolff. btb Verlag, 2016. 478 Seiten.
Björg Magnúsdóttir — Nicht ganz mein Typ
Regina, Inga, Tinna und Bryndís sind seit der Grundschule beste Freundinnen. Wenn sie zusammen kommen, reden sie non-stop über Männer, Schuhe, Partys, Rassismus, die Tea Party, Diätenwahn oder überholte Rollenmuster. “Nicht ganz mein Typ” wurde als isländisches Sex & The City oder Girls verkauft, so toll ist es aber nicht. Die Mädels quatschen zwar viel, aber nicht über Wesentliches und manchmal möchte man sie gerne von ihren Macken freischüttern. Interessant wird es, weil jedes Kapitel aus der Sicht einer der Freundinnen geschrieben ist, die nicht immer alle sagen, was sie auch denken.
Aus dem Isländischen von Tina Flecken Insel Verlag, 2016. 323 Seiten.
Pingback: Der neue Thriller "Sog" von der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardóttir