Norwegische Helden im Comicformat

Stef­fen Kver­neland (geb. 1963) und Lars Fiske (geb. 1966) sind ger­ade zwei der inter­es­san­testen Com­ic-Kün­ster Nor­we­gens. Dieses Jahr brin­gen bei­de Kün­stler eine eigene Com­ic-Biogra­phie auf den Markt: Kver­neland über den berühmten expres­sion­is­tis­chen Maler Edvard Munch (1863–1944) und Fiske über den von den Nazis nach Nor­we­gen ver­triebe­nen “Merz”-Künstler Kurt Schwit­ters (1887–1948).

In „Munch“erzählt Stef­fen Kver­neland lock­er und char­mant die wichtig­sten Sta­tio­nen im Leben des Malers, seinen Werde­gang, seine Aufen­thalte in Nor­we­gen, Deutsch­land und Frankre­ich. Wegge­fährten, Musen und bedeu­tende Per­sön­lichkeit­en baut Kver­neland gekon­nt in die Erzäh­lun­gen mit ein und erzeugt so eine inter­es­sante und span­nende Erzählweise. Vor allem die visuelle Umset­zung spricht für den Band, denn Kver­neland spart nicht an Farbe und (ganz nach Munch) drama­tis­chem Strich. Lebensecht und nachvol­lziehbar bringt er Munchs Biogra­phie aufs Papi­er und zeigt, dass der Maler auch an seinem 150. Geburt­stag abso­lut faszinierend ist.

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Ganz anders erscheint dage­gen Lars Fiskes „Kurt Schwit­ters: Jet­zt nenne ich mich selb­st Merz. Herr Merz.“. Seine Bilder sind gradlin­iger und über­schaubar­er, die Liebe zum Detail liegt hier vor allem in der Übere­in­stim­mung von Bild und Text, wobei Fiske seinen Fig­uren haupt­säch­lich tat­säch­liche Zitat­en in die Sprech­blasen schreibt. Inhaltlich fokussiert die Graph­ic Nov­el beson­ders die Jahre, die Schwit­ters im nor­wegis­chen Exil erbracht hat.

Bei­de Autoren leg­en in ihren Werken größten Wert auf absolute Authen­tiz­ität und gerechte Wieder­gabe der his­torischen Fak­ten. Mehrere Jahre recher­chierten sie über das Leben und Schaf­fen ihrer Helden und deren Zeitgenossen und erschaf­fen so zwei inter­es­sante Biographien.

Info:
Titel: Munch
Autor: Stef­fen Kverneland
Erschei­n­ungs­jahr: 2013, Avant-verlag

Info:
Titel: Kurt Schwit­ters: Jet­zt nenne ich mich selb­st Merz. Herr Merz. (Norw. merz i molde)
Autor: Lars Fiske
Erschei­n­ungs­jahr: 2013
Avant-ver­lag, 112 Seiten

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