R.I.P. von Yrsa Sigurdardóttir

R.I.P. von Yrsa SigurdardóttirFoto: Besser Nord als nie!

Die 16-jährige Stel­la wird mis­shan­delt, ent­führt und bru­tal ermordet und einzelne Szenen ihrer Qualen wer­den über Social Media ver­bre­it­et. Kurz darauf ver­schwinden weit­ere Jugendliche, wieder kann über die sozialen Medi­en alles ver­fol­gt wer­den. Es gibt keine Hin­weise auf eine Motiv oder den Täter. Kom­mis­sar Hul­dar übern­immt den Fall, wieder­willig unter­stützt von der Kinderpsy­cholo­gin Freyja. 

Krim­i­au­torin Yrsa Sig­ur­dard­ót­tir ist eigentlich gel­ernte Inge­nieurin und arbeit­et bei einem Energiekonz­ern. 2005 hat sie jedoch ihre Lei­den­schaft fürs Schreiben ent­deckt und erfreut uns seit­dem fast jährlich mit span­nen­den Island-Krim­is. Mit “R.I.P.” hat Yrsa Sig­ur­dard­ót­tir nun den drit­ten Band um Krim­i­nalkom­mis­sar Hul­dar und die Kinderpsy­cholo­gin Frey­ja her­aus­ge­bracht. Dies­mal geht es um das The­ma Mob­bing unter Jugendlichen und wie Social Media dabei eine immer größere und kom­plizierte Rolle spielt. Lei­der wird die The­matik nur sehr ober­fläch­lich abge­han­delt und das Mord­mo­tiv ent­pup­pt sich so auch als sehr vorherse­hbar. Der Kri­mi ist dur­chaus span­nend und bietet alles, was heutzu­tage eine gute Sto­ry aus­macht: Grausige Morde, zahlre­iche Leichen, jam­mernde Ermit­tler und ein ver­sagen­des Sys­tem. Allerd­ings wird das Buch so auch sehr aus­tauschbar und das Erzählte hängt nicht lange nach. Hul­dar und Frey­ja entwick­eln sich nicht weit­er und kön­nen ihre kindis­chen Beziehung­sprob­leme nicht klären, wodurch man sich beim Lesen stel­len­weise zu lang­weile begin­nt und man sich den Stil von Yrsas Erstlingswerken zurück wün­scht, der einen über alle Seit­en vor Span­nung auf der Stuh­lka­nte zu hal­ten ver­mochte.

Auf Isländisch sind bere­its zwei weit­ere Bän­der der Hul­dar-Frey­ja-Rei­he erschienen. Bleibt nur zu hof­fen, dass diese ein wenig mehr Pepp haben werden!

Info
R.I.P von Yrsa Sig­ur­dar­d­ot­tir
Aus dem Isländis­chen von Ani­ka Wolff
Erschei­n­ungs­jahr: 2019
btb Ver­lag, 448 Seiten