Die Ausstellung “Comicsaus Berlin. Bilder einer Stadt”.
Das Literaturfestival hat in diesem Jahr nicht nur Lyrisches im Programm, sondern auch eine Comic-Ausstellung und eine Graphic Novel Day stehen den Festivalbesuchern diesmal zur Auswahl.
Anfang der Woche wurde bereits die Ausstellung “Comics aus Berlin. Bilder einer Stadt” mit einer gut besuchten Vernissage eröffnet. Im Fokus dieser stehen Comics aus Berlin, über Berlin und von Berlinern. Die 22 in Berlin lebenden Künstler verarbeiten auf den Bildern ihre ganz eigene Sichtweise unserer Hauptstadt und zeichnen ein facettenreiches Abbild. Der Comic ist hier (fast) in seiner gesamten Bandbreite vertreten: Als Kurzgeschichte, Cartoon, Fanzine oder komplexe Graphic Novel. Berliner Geschichten über einen Kaugummi kauenden Nazi, eine fulminante (wahre) Flucht über die Mauer, fiktiven Alltagsgeschichten und kurze Momentaufnahmen. Die ausgestellten Stücke variieren zwischen großflächigen Wandbemalungen, aufwändigen Einzelbildern oder kompletten Strips. Bunt, schwarz-weiß, groß und klein, jedes Bild ist ein kleines Kunstwerk für sich.
Auch Werke von Max Andersson aus Schweden und Martin Ernstsen aus Norwegen werden präsentiert. Ernstsens ausgestellte Vorzeichnungen zeigen Szenen seines Comics “Eremitt” (2012) und die komplette Kurzgeschichte “Kaugummi” (2011). Die flächenhaften Zeichnungen, die später erst am Computer nach koloriert werden, zeugen von einer klar strukturierten Panelanordnung und bis in die Ecken bemalter Details. Besonders ansprechend sind allerdings die liebevoll gestalteten Figuren, die diese Geschichten so spannend machen.
Ganz anders realisiert sind dagegen die plastischen Arbeiten von Max Andersson. In dynamischem Schwarz-Weiß oder in Farbe gestaltet, sprechen seine Bilder eine ganz eigene Sprache. Jede Seite wimmelt von grotesk gestalteten Figuren, seltsamen Gegenständen und komischem Getier, die das Lesen zu einer berauschenden Veranstaltung machen. Besonderes Highlight der Ausstellung ist jedoch ein von Andersson mit Figuren seines (Animations-)films bevölkertes mannshohes Haus. Winzige Figuren, Häuschen und Straßen können durch die Fenster des großen Holzhauses erspäht werden – ein kleiner Comic in 3D.
Die Ausstellung ist also eine perfekte Hommage an den Comic – witzig, frech und kunstvoll und absolut empfehlenswert! Die Ausstellung läuft noch bis zum 15.09.2013.
Und am Sonntag ist der große Graphic Novel Day, unter anderem mit dem finnischen Künstler Ville Tietäväinen.
Weitere Informationen zur Ausstellung hier!