Heute vor 40 Jahren überfielen Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) die bundesdeutsche Botschaft in Schweden. Die Terroristen wollten 26 inhaftierte RAF-Anhänger freipressen.
Am 24. April 1975 stürmte das „Kommando Holger Meins“ der RAF die bundesdeutsche Botschaft in Stockholm, brachte zwölf Geiseln in seine Gewalt und forderte die Freilassung von 26 inhaftierten RAF-Mitgliedern, darunter die Anführer Ulrike Meinhof, Andreas Baader und Gudrun Ensslin.
Bundeskanzler Helmut Schmidt lehnte noch am Abend die Forderung der RAF ab. „Darauf reagierten die Geiselnehmer gegen 22 Uhr mit der Erschießung des 64-jährigen Wirtschaftsreferenten Heinz Hillegaart. Den Militärattaché Andreas von Mirbach hatten sie zuvor ermordet, weil die schwedische Polizei nicht wie gefordert die unteren Stockwerke der Botschaft geräumt hatte“. 1
Neben den zwei Diplomaten kamen auch zwei RAF-Mitglieder im Zuge der Geiselnahme ums Leben. Kurz vor Mitternacht lösten die Terroristen wohl unabsichtlich eine Sprengstoffexplosion im Gebäude aus, in deren Folge zwei der Geiselnehmer, Ulrich Wessel und Siegfried Hausner, an ihren Verletzungen starben. Die sechs zum Zeitpunkt der Explosion verbliebenen Geiseln wurden zum Teil schwer verletzt, konnten aber fliehen.
Hintergrundinformationen und ein Video zu der Geiselnahme gibt aus auf www.60xdeutschland.de/raf-geiselnahme-in-stockholm und auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung.
Literaturtipp:
Anne Siemens: “Für die RAF war er das System, für mich der Vater”. Die andere Geschichte des deutschen Terrorismus. Piper, München 2007.