In ihrem gestern vorgestellten Regierungsprogramm verständigten sich die beiden neuen Regierungsparteien Islands, die Unabhängigkeits- und die Fortschrittspartei, darauf, dass die Beitrittsgespräche mit der Europäischen Union ausgesetzt werden, bis ein Referendum über die Wiederaufnahme entscheidet. Eine solche Volksabstimmung ist allerdings nicht erklärtes Ziel der neuen Koalition und rückt deshalb zeitlich in weite Ferne.
Auf The Telegraph, der Webseite des britischen Daily Telegraph heisst es dazu: “The decision is a blow to the EU which is no longer regarded as a safe economic haven for small nations following the eurozone crisis and comes as Britain prepares for a 2017 referendum on membership.” Ob die Entscheidung der neuen isländischen Regierung richtungsweisend für ein zukünftiges britisches Referendum ist oder den besonderen Umständen in Island geschuldet ist, steht in Frage.
Weitere Vorhaben der neuen isländischen Koalition sind u.a.:
- die Schaffung von Investitionsgütern
- die Sicherung des Wohlfahrts- und des Bildungssystems
- die Vereinfachung des Steuersystems
- die Förderung von erfolgreicher Unternehmensführung und von Innovation
- der Entvölkerung ländlicher Gebiete entgegenzuwinken
- die Chancen im Gas-und Öl-Sektor nutzten und ein staatliche Öl-Unternehmen zu gründen
- die Führung in Angelegenheiten der Arktis
Außerdem will auch das neue Parlament die Verfassung bearbeiten und verbessern. Doch statt der Annahme eines kompletten neuen Entwurfes, wie es die alte Regierung wollte sollen nur die Kapitel über nationalen Besitz von natürlichen Ressourcen und nationale Referenden eingearbeitet werden.
Zum Weiterlesen:
SpiegelOnline: Abbruch der Beitrittsverhandlungen: Island wendet sich von der EU ab
Iceland Review Online: Highlights of Iceland’s New Government Agreement
Regierungsvereinbarung (isländisch): Stepnuyfirlýsing ríkisstjórnar Framsóknarflokksins og Sjálfstæðisflokksins
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