Island: Premierminister verlässt das Parlament — für ein Stück Kuchen

IslandkuchenWenn man ein Stückchen Kuchen gegessen hat, will man immer noch ein zweites. Wer ken­nt das nicht? Da ist es dann auch egal wo man ger­ade ist und was man eigentlich tun soll.

Der isländis­che Pre­mier­min­is­ter Sig­mundur Davíð Gunnlaugs­son ver­ließ nun sog­ar das Par­la­ment, mit­ten in der, an ihn gerichteten, Fragerundeum das let­zte Stückchen Kuchen zu bekom­men, das in der Lob­by im Erdgeschoss ange­boten wurde. Viele Abge­ord­nete waren empört — und das nicht, weil nicht sie das let­zte Stück bekom­men hat­ten. Hel­gi Hrafn Gun­nars­son von der Piraten­partei dachte eigentlich, das Ver­hal­ten des Pre­mier­min­is­ters könne ihn nicht mehr über­raschenin diesem Fall war er dann aber doch über­rascht.

Bere­its im April hat­te Sig­mundur Davíð Ver­wun­derung aus­gelöst: Nach der Oster­pause war dieser nicht zur ersten Sitzung im Par­la­ment erschien, in der über die Ver­hin­derung eines Gen­er­al­streiks entsch­ieden wer­den sollte. Der Pre­mier­min­is­ter fand unter­dessen aber genü­gend Zeit das Eishock­eyspiel zwis­chen Island und Bel­gien auf Face­book zu kom­men­tieren. Es gibt eben auch span­nen­dere Dinge als Generalstreiks.

Die regierende Koali­tion aus Fortschritts- und Unab­hängigkeitspartei befind­et sich in Umfra­gen derzeit mit 10,8% und 21,9% in einem his­torischen Tief. Da braucht man auch mal eine Aufmunterung.

Der Kuchen hat­te übri­gens einen Zuck­er­guss aus Schoko­lade und wurde mit Schlagsahne und geschmorten Bir­nen serviert.

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Mehr lustige Essens­geschicht­en des Pre­mier­min­is­ters in ein­er Kolummne von The Reyk­javík Grapevine- Redak­teurin Anna Ander­sen hier.

 

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