Am Sonntag stehen in Schweden die Wahlen zu einem neuen Parlament an. Nachdem es die radikal rechtspopulistische Partei Sverigedemokraterna (SD) bei den Wahlen 2010 mit 5,7 Prozent der Stimmen erstmals ins Parlament schaffte, werden ihnen dieses Jahr sogar um die 10 Prozent prognostiziert (aktuell liegen sie in Umfragen bei 9,4 Prozent).
Damit kämpfen die SD mit der Miljöparti (Umweltpartei) um die Position als drittstärkste Partei im Parlament. Momentan führen die Sozialdemokraten als stärkste Partei vor den Moderaten. Auch der Block der rot-rot-grünen Parteien führt knapp vor dem bürgerlich-rechten Block der Allians-Parteien, was bei einem deutlichen Vorsprung einen Machtwechsel bedeuten würde und dass der moderate Fredrik Reinfeldt von dem Sozialdemokraten Stefan Löfven als Ministerpräsident abgelöst wird.
Allerdings ist bis zu ein Drittel der Wähler unentschieden wodurch das Wahlergebnis noch völlig offen ist. Dadurch und durch die starke Position der Sverigedemokraterna könnte es zu einem Ende der schwedischen Blockpolitik kommen und damit zu einer Regierungsbildung über die Blockgrenzen hinweg. Bisher habe die großen Parteien eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten abgelehnt, jedoch könnten diese eine Regierungsbildung und Gesetzesverabschiedungen erheblich erschweren.
Die vergleichsweise junge Partei Feministisk Initiativ (Feministische Initiative) könnte ebenfalls den Sprung über die 4‑Prozent-Hürde schaffen und dann gemeinsam mit Rot-Rot-Grün Schwedens neue Regierung stellen. Damit würden sie verhindern, dass den Sverigedemokraterna die Rolle als Zünglein an der Waage zukommt.