Nordic Design Today

Ver­gan­genen Don­ner­stag wurde die Ausstel­lung „Nordic Design Today“ im Felleshus der nordis­chen Botschaften eröffnet. Gezeigt wird zeit­genös­sis­ches Design aus Nordeu­ropa, K640_IMG_7171das mit dem Torsten-und-Wan­ja-Söder­berg-Preis für “kreatives und her­aus­ra­gen­des Schaf­fen in Kun­sthandw­erk, Design und Mode im Nor­den” aus­geze­ich­net wurde. Die öffentliche Vernissage lock­te mit einem Vor­trag des nor­wegis­chen Preisträgers Sig­urd Bronger (Preisträger 2012), Reden der finnis­chen Botschaf­terin Päivi Luostari­nen und Tom Hedqvist, Leit­er des Röhss­ka museet in Göte­borg, der Anwe­sen­heit zweier Preisträger und natür­lich den prämierten Designstücken.

So unter­schiedlich wie die fünf Preisträger, sind auch deren aus­gestellte Stücke. Ein inter­es­san­ter Mix aus Haus­rat, Beleuch­tung, Schmuck, Indus­triedesign und Mode gibt es K640_IMG_7167zu bewun­dern. Gemein haben die prämierten Werke aber, dass sie dem Gestal­tungsleit­satz der 1950er Jahre „form fol­lows func­tion“ abso­lut nicht mehr fol­gen. Das Design von „today“ set­zt vielmehr auf Aus­druck und Beson­der­heit, denn auf Funk­tion­al­ität, Min­i­mal­is­tik oder For­mal­ität und zeich­net sich durch Moder­nität, Abstrak­tion und visionärem Denken aus.
Beson­ders die auf­fäl­li­gen Möbel­stücke der schwedis­chen Design­gruppe Front (Preisträgerin­nen von 2010) beein­druck­en mit ihrer Größe und Unver­wech­sel­barkeit. Ein lebens­großes Pferd als Wohnz­im­mer­lampe, ein Schwein als Couchtisch — diese Exponate sprechen für sich.
Auch Brongers Schmuck­stücke entsprechen nicht wirk­lich klas­sis­chen Broschen und Rin­gen. Oft find­et sich ein Straußenei in sein­er Kollek­tion zum Auf­steck­en, ein Schwamm zum Ansteck­en oder ein Seifen­stück zum Anhän­gen. Wun­der­voll for­mvol­len­det, aber nicht wirk­lich prak­tisch. Der Erhalt des Preis­es bedeutete für den Kün­stler große Unter­stützung. Broge erzählte im Gespräch: „With the mon­ey I was able to build a stu­dio for my work at home. So I don’t need to trav­el for two hours every­day anymore!”
K640_IMG_7159Mod­edesigner­in Stei­n­unn Sig­urðardót­tir (Preisträgerin 2008) sah in dem Preis vor allem eine Bestä­ti­gung ihrer Arbeit: „It felt like a clap on the shoul­der. Like some­one was telling me to go on with what I believed in, that I was doing the right thing!” Ihre außergewöhn­lichen Mod­ekreatio­nen erin­nern an Krähen­schwärme. Kräftiges Schwarz, Tüll und Fed­ern machen die aus­gestell­ten Klei­der zu auf­fäl­li­gen Unikat­en. Uni­form und doch het­ero­gen bilden sie auf der Ausstel­lungs­fläche eine inter­es­sante Gruppe.

Die Ausstel­lung unter dem Titel „Nordic Design Today“ präsen­tiert also wed­er Gewöhn­lich­es noch Bekan­ntes. Alle aus­gestell­ten Stücke sind an sich schon ein eigenes kleines Kunst­werk, doch so zusam­menge­bracht ein­fach umwerfend!

Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall! Die Ausstel­lung läuft noch bis ein­schließlich 2.9.2013 und der Ein­tritt ist frei.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zur Ausstel­lung hier!

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