In “Die Legende vom Weihnachtsstern” begibt sich Waisenkind Sonja auf eine fantastische Reise
Zehn Jahre ist es her, seit Prinzessin Goldhaar von einer bösen Hexe verzaubert wurde und spurlos verschwand und der König daraufhin den Weihnachtsstern verfluchte. Vergeblich hat der König seither nach seiner Tochter gesucht und jetzt bleiben ihm nur noch wenige Tage, um den Fluch zu brechen und seine Tochter wiederzufinden. Das Waisenmädchen Sonja, das bei einer Räuberbande aufgewachsen ist, hört von dieser tragischen Geschichte und macht sich auf die Suche, den Weihnachtsstern und Prinzessin Goldhaar zu finden. Auf ihrer fantastischen Reise begegnen ihr Wichtel, sprechende Bären, böse Hexen, der Nordwind persönlich und sogar der Weihnachtsmann. Doch nicht alle wollen Sonja bei ihrer Suche helfen…
Heute erscheint der erfolgreiche norwegische Film in den deutschen Kinos. Regisseur Nils Gaup hat sich der schwierigen Aufgabe angenommen, das in Norwegen berühmte und verehrte Theaterstück „Reisen til Julestjernen“ von Sverre Brandt filmisch umzusetzen. Dies ist ihm leider nur bedingt gelungen. Die Geschichte an sich bietet viel Spielraum für fantastische Bilder und dramatische Szenen, doch der Film wirkt nach wie vor wie ein Theaterstück – Perücken rutschen, Zimmer entstehen aus Stellwänden und alles ist viel zu sauber — selbst im matschigen Wald bleibt Sonjas hellblaue Kutte immer blütenrein. Auch schafft es Gaup nicht, die Charaktere und deren Entscheidungen nachvollziehbar darzustellen. Es wird beispielsweise nicht klar, warum sich ein armes Waisenkind plötzlich auf eine scheinbar aussichtslose und gefährliche Reise aufmachen sollte, um damit Menschen gefällig zu sein, die sie gar nicht kennt. Wieso geht man, wenn man rennen sollte, warum schweigt man, wenn man schreien sollte?
Abgesehen davon sind die Schauspieler jedoch reizend und die Geschichte ist an sich weihnachtstauglich. Vilde Marie Zeiner spielt ihre Rolle der Sonja mit Überzeugung und ihr melancholischer Blick drückt den ganzen leidensgeprüften Charakter der Sonja aus. Auch Eilif Hellum Noraker, der den kleinen Wichtel Mose spielt, ist unglaublich niedlich und lustig und erweitert den Film um eine charmante Figur.
Alles in allem ist „Die Legende vom Weihnachtsstern“ also ein netter Weihnachtsfilm für die ganze Familie, mehr aber auch nicht.
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Der Trailer zum Film:
Info:
Titel: Die Legende vom Weihnachtsstern (norw. Reisen til julestjernen)
Regie: nils gaup
Erscheinungsjahr: 2012
Produktionsland: norwegen
Darsteller: vilde marie zeiner, anders baasmo christiansen, eilif hellum noraker, knut walle, agnes kittelsen
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