Schrei vor Glück? Wohl nicht in Schweden…

Während man in Deutsch­land oft­mals noch tradierten Rol­len­bildern nach­hängt, ist Schwe­den uns in punc­to Gle­ich­stel­lung einiges Voraus. Die Gle­ich­stel­lung von Frau und Mann (jämt­ställd­het) und eine Ver­ab­schiedung sex­is­tis­ch­er Stereo­typen gehört zum gesellschaftlichen Selb­stver­ständ­nis viel­er Schweden.

Vielle­icht rührt daher auch die heftige Kri­tik, die sich seit län­gerem gegen die TV-Wer­be­pots des Mode­un­ternehmens Zalan­do richtet. Das ein­stige Inter­net-Start-up ist mit­tler­weile europaweit vertreten und bekan­nt – allerd­ings nicht unbe­d­ingt gle­icher­maßen pop­ulär. Wer­den die Spots in Deutsch­land schlimm­sten­falls als nervig beurteilt, erre­gen sie in Schwe­den die Gemüter. Nicht sel­ten wer­den die Spots in schwedis­chen Foren als „sex­is­tisch“ und „erniedri­gend“ ange­se­hen, so auch auf der Face­book-Seite des schwedis­chen Shops.

Was für eine schlechte Wer­bung“, kri­tisiert dort bspw. Roland. „Ich glaube sie ist, falls über­haupt möglich, sog­ar noch belei­di­gen­der für den Mann als für die Frau. Wisst ihr eigentlich, dass wir das Jahr 2013 schreiben???“ „Wie kön­nt ihr einen solchen geschlechter­stereo­typen Spot in Auf­trag geben, der zeigt, dass alle Frauen zuhause sitzen und den ganzen Tag lang Klam­ot­ten und Schuhe bestellen und ihre Män­ner nur noch schreien vor Frus­tra­tion?“ fragt Åsa. Zus­tim­mung erhält sie von Aida, die den aktuellen Spot kri­tisiert, in dem das „Shop­pingver­hal­ten der hys­ter­ischen Frau ihren Mann dazu zwingt, die Inter­netverbindung zu kappen“.

Für einige Kri­tik­er waren die Spots Anlass genug, niemals bei Zalan­do einkaufen zu wollen und sog­ar zum Boykott aufzurufen.

Der neuste Spot soll speziell Män­ner als Kun­den ansprechen. In ihm wird gezeigt, dass die männlich Kom­mu­nika­tion vornehm­lich aus Grun­zlaut­en zu beste­hen scheint. Bleibt abzuwarten wie das in Schwe­den aufgenom­men wird.

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