In Island gibt es dreizehn Weihnachtsmänner — vielleicht ist es etwas dekadent, gleich dreizehn zu haben, aber ok — dann gibt es natürlich auch mehr Geschenke oder es geht schneller mit dem Verteilen. Obwohl es im rar bewohnten Island allgemein recht schnell gehen dürfte.
Die Weihnachtsmänner kommen ab dem 12. Dezember einzeln aus den Bergen hinunter und bringen den Kindern Geschenke, die sie in die extra aufs Fensterbrett bereitgestellten Schuhe legen. Unartige Kinder kriegen allerdings nur alte Kartoffeln.
Der Nachteil an den isländischen Weihnachtsmännern ist, dass sie Kerzen stehlen, mit Türen schlagen und heimlich Löffel ablecken. Jeder der dreizehn hat seine eigene Marotte.
Die Isländer haben bei dreizehn Weihnachtsmännern und deren dreizehn Unarten die Qual der Wahl — schließlich muss man sich für einen Lieblingsweihnachtsmann entscheiden. Das Meinungsforschungsinstitut Market and Media research hat 2015 herausgefunden welche der dreizehn Weihnachtsmänner die Isländer am liebsten mögen und welche nicht so hoch im Kurs stehen.
Welcher ist dein Lieblingsweihnachtsmann?
Die Umfrage unter fast 1000 Isländern über 18 Jahren hat ergeben, dass — tatatatatatatatataratamtam — der Kerzenschnorrer (Kertasníkir — 34,9 Prozent) der beliebteste isländische Weihnachtsmann ist. Auf dem zweiten Platz liegt der Kurze (Stúfur — 23,9 Prozent), der gern Pfannen auskratzt und an dritter Stelle der Türenschläger (Hurðaskellir — 11 Prozent).
Drei Weihnachtmänner haben nicht einmal ein Prozent erreicht: Der Löffellecker stand nur bei 0,9 Prozent der Isländer an erster Stelle, der Schüssellecker erhielt 0,8 Prozent und der Topflecker nur 0,7 Prozent. Ganz offensichtlich haben Isländer was dagegen, wenn jemand heimlich ihre Küchengegenstände ableckt.
Aber auch Gáttaþefur, der Türschlitzschnüffler (2,2 Prozent) und der milchschaumliebende Schaumschuft (Giljagaur — 2,6 Prozent) sind nicht sonderlich beliebt. Hier nochmal die Ergebnisse im Überblick:
Das gerade der Kerzenschnorrer so populär ist, hängt ganz sicher nicht mit seinem Namen zusammen: Die Isländer sehen ihn als Weihnachtsverkünder an, wenn er am 24. Dezember als letzter Weihnachtsmann aus den Bergen hinunter kommt. Bei Frauen ist er übrigens noch wesentlich beliebter (51 Prozent), als bei Männern (21 Prozent).
Wer die dreizehn Strolche jetzt noch näher kennenlernen möchte, dem empfehle ich dieses wunderbare Video:
Wenn ihr außerdem wissen wollt, wie Weihnachten im Norden und Skandinavien gefeiert wird, schaut doch mal in unsere kleine Weihnachtsserie:
Teil 1 – Weihnachten in Schweden: Lucia, Tomte und Julklappar
Teil 2 – Weihnachten in Island: Stinkender Fisch und die gefährliche Weihnachtskatze
Teil 3 – Weihnachten in Finnland: Joulu und die Weihnachtssauna
Teil 4 – Weihnachten in Dänemark: Julebryg, Nisser und Hygge
Teil 5 – Weihnachten in Norwegen: Geselligkeit und Lutefisk
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