Im Test: Der Hövding 2.0

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Hövd­ing? Das ist diese schwedis­che Fir­ma mit den Fahrrad­hel­men, die nicht so ausse­hen wie Fahrrad­helme. Genau, man legt sie sich um den Hals, wie einen Schal oder ein Tuch. Jet­zt hat die Fir­ma den Hövd­ing weit­er­en­twick­elt. Das neue Mod­ell wiegt 100g weniger als der Vorgänger soll aber die gle­ichen Sicher­heits­stan­dards erfüllen. Wir haben ihn getestet.

Ein schwedisches Modell

Die Idee zu diesem ungewöhn­lichen Helm kommt von zwei jun­gen Schwedin­nen. Anna Haupt und Terese Alstin haben in Lund Indus­triedesign studiert. Im Mit­telpunkt ihrer Abschlus­sar­beit stand das The­ma Fahrrad­helm, weil die schwedis­che Regierung zu dieser Zeit eine Helmpflicht für unter 15-Jährige ein­führte. Die Vorstel­lung von ein­er generellen Helmpflicht für alle führte dann zur Entwick­lung des Hövd­ing.  “Für uns war es wie eine Art absurde Bedro­hung, kün­ftig mit einem Sty­ro­porhelm durch die Gegend zu fahren. Unvorstell­bar.” sagen die Grün­derin­nen in ein­er Pressemit­teilung. Sie woll­ten eine Alter­na­tive zu hekömm­lichen Hel­men entwer­fen — “ein mod­ell, das von den Nutzern frei­willig und ohne Zwang getra­gen wird” - wie es in der Mel­dung heißt.

Sicherheit

Der Hövd­ing soll die Sicher­heits­stan­dards an einen Fahrrad­helm noch übertr­e­f­fen. Die Stoßdämp­fung soll, laut Unternehmensweb­site, wesentlich bess­er sein, als bei anderen Hel­men: Bei einem Unfall mit ein­er Auf­prallgeschwindigkeit von 25 km/h liege die Wahrschein­lichkeit für schwere Kopfver­let­zun­gen mit einem herkömm­lichen Fahrrad­helm bei unge­fähr 90 Prozent und das Risiko für tödliche Ver­let­zun­gen bei immer­hin 30 Prozent. Mit dem Helm ver­rin­gere sich das Ver­let­zungsrisiko beim gle­ichen Unfall drastisch. Das Risiko ein­er schw­eren Kopfver­let­zung betrage damit nur noch 2 Prozent, für tödliche Ver­let­zun­gen sei es nahezu null.

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Hövd­ing 2.0

Funktion

Funk­tion­ieren soll der Hövd­ing wie ein Airbag , ein Airbag für Rad­fahrer. Er wird durch das Schließen eines Druck­knopfs an der Vorder­seite aktiviert. Inte­gri­erte Sen­soren sollen  außergewöhn­liche Bewe­gun­gen des Fahrers reg­istri­eren und bei Bedarf in Sekun­den­bruchteilen den Airbag aus­lösen. Dieser hat, wenn er aufge­gan­gen ist, die Form ein­er Kapuze und soll Kopf, Hals und Nack­en schützen.

Hövding

Der Höfd­ing funk­tion­iert wie ein Airbag für Radfahrer.

Test

Aber wie trägt er sich nun, dieser inno­v­a­tive Fahrrad­helm? Um das her­auszufind­en habe ich ihn getestet.

Zuerst ist es etwas unge­wohnt sich diesen doch über 630g schw­eren Kra­gen um den Hals zu leg­en und ich hat­te wirk­lich die Sorge, ob ich jedes­mal daran denken würde ihn auch zu aktivieren. Aber man gewöh­nt sich daran, ganz leicht ist er trotz­dem nicht. Dafür sieht er nicht aus wie ein Fahrrad­helm, beson­ders, wenn man sowieso ein Jacke trägt, passt er sich gut an. Anders ist es im Som­mer, wo er genau­so auf­fällt, wie ein nor­maler Fahrrad­helm und wo man darunter wahrschein­lich auch genau­so schwitzt wie unter einem gewöhn­lichen Fahrrad­helm, nur eben am Hals. Ein Vorteil ist, das man den Kopf frei hat, nichts beschränkt die Sicht und drück­en tut der Hövd­ing auch nicht.  Zudem kann man die meis­ten Mützen und Kaputzen prob­lem­los mit dem Hövd­ing tra­gen. Frisuren ruiniert er auch nicht.

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Das Aufladen des Hövd­ing erfol­gt über das mit­gelieferte Kabel

Das Aufladen des Airbags ist sehr ein­fach, das Kabel wird mit­geliefert. Die Ladezeit soll drei Stun­den betra­gen, die Laufzeit des Akkus 10 Stun­den. Ich musste den Helm während mein­er Testzeit nicht Aufladen.

Ein deut­lich­er Nachteil ist der Preis mit 299€ ist der ganz schön stat­tlich. Da lässt man das gute Stück auch nicht mal ein­fach am Fahrrad baumeln oder ver­staut es in der Sat­teltasche, wenn man sein Fahrrad irgend­wo abstellt. Wenn der Hövd­ing in den ersten drei Jahren aus­gelöst wurde kann man den näch­sten für 199€ bekom­men, was für einen Fahrrad­helm allerd­ings immer noch sehr teuer ist.

 

 

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