Saga Norén und Henrik Sabroe sind zurück!
Henrik Sabroe ermittelt in Dänemark den brutalen Mord an der Direktorin der dänischen Ausländerbehörde, die scheinbar gesteinigt wurde. Seine Nachforschungen führen ihn auch wieder auf die andere Seite der Brücke und er wünscht sich Saga Norén als Partnerin an seine Seite. In Schweden sitzt Saga Norén allerdings gerade in U‑Haft und wartet auf das Urteil, ob sie des Mordes an ihrer Mutter für schuldig befunden wird. Henriks Gedanken schweifen außerdem immer mehr zu dem Rätsel um das Verschwinden seiner Kinder. Und dann passiert etwas Unvorhergesehenes, dass Henrik und Saga wieder zusammenführt.
Während die dritte Staffel der Serie besonders die moderne Familie fokussierte, geht es in Staffel IV ganz bewusst auf die aktuelle Stimmung nach der Flüchtlingskrise der letzten Jahre. Und es geht um Abschiebung, Moral und um “das-richtige-Machen”. Henriks Kollege ist außerdem rassistisch und homophob und sucht die Schuldigen konsequent in diesem Milieu. Das Setting der Serie ist genauso düster und grau wie man das aus den ersten drei Staffeln bereits kennt. Die Sonne scheint über der Öresundbrücke sowieso nie zu scheinen, stattdessen sehen wir Wolken, Regen und tristes Grau. Zur Stimmung der Serie passt das natürlich hervorragend, spiegelt es doch die düstere Seite der agierenden Charaktere wider. Gewohnt schrecklich eröffnet Die Brücke IV mit einem brutalen Mord und einer Folge von komplexen Handlungssträngen, die unabhängig voneinander scheinen, aber wahrscheinlich doch irgendwie miteinander zusammen hängen. Genau diese Erzählweise macht die Serie — neben den charmanten Hauptfiguren versteht sich — so fesselnd und vielschichtig.
Da sind zum Beispiel die zwei jungen Mädchen, die nach dem Tod der Mutter auf der Straße leben und sich halt so durchschlagen. Acht lange Folgen lang müssen sich die Zuschauer*innen fragen, ob es sich bei diesen Zweien nicht um Hendriks verschwundenen Töchter halten könnte. Oder die Mutter, die mit ihrem Sohn vor dem gewalttätigen Vater flieht und in einem angeblich sicheren Haus unterkommt, nur um dann zu merken, dass dort ganz seltsame Dinge vor sich gehen, und die definitiv eine wichtige Verbindung zu Saga und Hendrik hat. Nur welche?
Das Schönste an Staffel IV ist allerdings zu sehen, wie sich Saga und Henriks Geschichten weiterentwickeln. Hendrik erscheinen erneut seine Kinder, diesmal mit der vorwurfsvollen Frage, warum er sie aufgegeben hat. Und Saga sieht sich mit etwas für sie neuem konfrontiert: Panik. Für den Kontrollfreak Saga ein Umstand, der sie komplett überfordert. Beide — Saga und Hendrik — werden außerdem von Schuldproblemen gequält, die sie beide auf ihre eigene Art zu lösen versuchen. Die beiden stehen sich emotional näher denn je und scheinen einander wirklich zu brauchen und zu lieben und ein Funken Hoffnung kommt auf, dass die beiden ihr Leben schon irgendwie meistern werden.
Staffel IV ist definitiv ein würdiges Finale der beliebten Serie: Spannend, bewegend und fesselnd. Sofia Helen als Saga ist außerdem brilliant und man weint ihr am Ende doch ein paar Tränen nach.
Bron/Broen gibt es jetzt auch auf DVD und BluRay, was besonders für diejenigen interessant ist, die Filme am liebsten im Original schauen, denn neben einer deutschen Tonspur findet sich auch das schwedisch-dänische Original! (Ebenso wie deutsche Untertitel.) Außerdem gibt es als Bonusmaterial einige Interviews mit den Hauptdarsteller*innen zu sehen.
Info:
Titel: Bron/Broen
Erscheinungsjahr: Seit 2018
Produktionsland: Schweden/Dänemark
Darsteller: Sofia Helin, Thure Lindhardt, Dag Malmberg, Sarah Boberg, Maria Kulle
zdf.de/die-bruecke
Mehr über Die Brücke:
Die Brücke I
Die Brücke II
Die Brücke III
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