Im Jahr 2010 war ich von September bis Dezember in Island, eigentlich zum studieren, aber das kann ja nie der einzige Grund sein nach Island zu fahren: Ich war wandern, bin mit dem Rad zu Reykjaviks Hausberg Esja gefahren, habe in heißen Quellen gebadet und mich am Strand von Robben beobachten lassen, ich habe Nordlichter gesehen und Reykjaviks Festivals kennengelernt.
Im Oktober stieg ich gleich zweimal auf die Esja. Beim ersten Mal hatten eine Freundin und ich uns schon auf dem Hinweg verausgabt, weil wir mit Fahrrädern hinfuhren, oder besser uns hinverfuhren, denn unser Weg war ungefähr alle fünf Minuten verschwunden und auch auf der Wanderung verloren wir den Weg: Irgenwann kamen wir an einen Punkt, an dem auch unsere Kletterkünste nicht mehr mithalten konnten und schlossen schon erschöpft mit dem Gedanken ab, den Gipfel zu erreichen. Auf dem Rückweg fanden wir dann aber doch noch eine Stelle an der wir den Aufstieg erneut versuchten und diesmal kamen wir oben an! Ein unglaublich schönes Gefühl nach einer solchen Ewigkeit den Gipfel zu erreichen! Oben regnete es etwas und es stürmte, aber das war egal, endlich waren wir oben. Der Abstieg vom Gipfel dauerte dann noch länger als der Aufstieg und wir rutschten zum Teil auf den Steinen hinunter. Und irgendwann kamen wir dann auch wieder glücklich in Reykjavik an.