Nach einer — zugegebenermaßen nicht allzu langen — Pause melden sich die fünf Jungs von Go Go Berlin endlich mit einem neuen Album zurück. Außerdem gehen sie im Herbst auf Deutschlandtour. Doppelter Grund zur Freude also!
Electric Lives heißt das neue Album und beinhaltet insgesamt 12 neue Songs. Dabei setzten die Dänen auf Bewährtes mit einer ordentlichen Portion Neuem. Wie schon auf ihrem Debütalbum New Gold zelebrieren Go Go Berlin erneut den Look der Siebziger und auch musikalisch sind ihre Lieder größtenteils dem Stil der Vergangenheit angelehnt. Instrumentaltisch wird das Repertoire diesmal noch um ein paar Streicher erweitert, wie im Intro “006”, das dramatisch auf das Album einstimmt. Mit “Maybe Tomorrow” steigen Go Go Berlin dann auch voll ein und präsentieren einen Song, der gleich zum Mitsingen animiert, aber auch zum Nachdenken über die eigene Zukunft. “Kids” dagegen ist quitschiger, schriller und die Lebensfreude sprüht aus wirklich jeder Gitarre und jeder Note. Bei “Rest for the Restless” wird eine Ruhepause gegönnt und es ist Zeit die Feuerzeuge herauszuholen und die kitschigen Worte aufzusaugen. Frontsängers Christian Vium umspielt wieder mal gekonnt alle Noten und schöpft sein Klangspektrum wunderbar aus.
Das zehnminütige “Starlight/WDYW” vereint dagegen psychedelische Klänge mit stampfendem Hymnen und Choreinlage und fällt so ein wenig aus der Reihe.
https://youtu.be/gdrPUhxccB0
Highlight von Electric Lives ist aber eindeutig die gleichnamige Single. Die schrammelige Gitarrenmelodie ist einfach wunderbar und Christians Stimme anklagend und schmeichelnd zugleich. Vor dem inneren Auge erscheint beim Hören des Stücks sofort eine grenzenlose Weite voller Freiheit und Ausgelassenheit, in die man für immer eintauchen möchte. Mit “All Mine” legen Go Go Berlin dann noch einen Song mit schweren Synthie-Bässen vor, wie um zu beweisen, dass sie sich nicht in eine Schublade stecken lassen. Mit einem klassischen Kuschelrock-Stück schließt das Album dann auch ab.
Electric Lives ist definitiv ein gelungener Nachfolger von New Gold, der sich nicht zu ernst nimmt und vor allem authentisch ist. Den Spaß und den Enthusiasmus, den Go Go Berlin eindeutig beim Machen des Albums verspürt haben müssen, schwingt in jeder Note, in jedem gesungen bis gerotztem Poppunk-Part mit.
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