Das Jahr 2014 ist jetzt zum Ende gekommen und es ist viel passiert im Norden. Es gab viel zu lesen, zu sehen und zu hören – neue Bücher wurden herausgegeben, Filme kamen in die Kinos und neue Alben wurden veröffentlicht.
Wir haben euch unsere individuellen Lieblinge des Jahres 2014 noch einmal zusammen gestellt:
NORDNOVELLE:
Stefan Spjut: Troll (S)
Der Roman - der mitnichten nur Thriller ist — von dem schwedischen Autor Stefan Spjut nimmt den Leser mit auf eine rasante Reise durch Schwedens raue Landschaft, seine Mythen und Märchen und seinen Horror.
Fredrik Backman: Ein Mann namens Ove (SE)
„Er war ein Mann aus Schwarz und Weiß. Und sie war Farbe. All seine Farbe.“ Wie kann man solchen Sätzen widerstehen? Fredrik Backmans Debütroman besticht mit seiner poetischen Sprache und einer geschickt in Zeitsprüngen entwickelten Geschichte, die sehr viel Lesefreude bereitet. „Ein Mann namens Ove“ ist ein schlichtweg wunderbarer Roman, der keinesfalls mit dem „Hundertjährigen“ verglichen oder als seichte Unterhaltung verkannt werden sollte.
Jón Gnarr: Hören sie gut zu und wiederholen sie!!! (IS)
Jón Gnarr, eigentlich Komiker und Künstler von Beruf, gewann 2010 die Kommunalwahl zum Bürgermeister in Reykjavík. Sein Buch ist eine sehr unterhaltsame Beschreibung über seinen rapiden Werdegang zum Bürgermeister und seine turbulente Amtszeit.
NORDBILDER — Der Norden in Film und Serie:
Blind (NO)
Auf eine ungewöhnliche Weise — durch ein großartiges Spiel mit Realität und Phantasie — geht der norwegische Regisseur Eskil Vogt das Thema der Blindheit an. Sein Debüt wurde unter anderem auf der Berlinale 2014 gezeigt.
Einer nach dem Anderen (Kraftidioten) (NO/SE/DK)
Der Film von Regisseur Hans Petter Moland wartet mit einer seltsamen Mischung aus kruder Gewalt, tragischer Schwermütigkeit und skurriler Komik, viel schwarzem Humor, großartigen Landschaftsbildern und einer tollen Besetzung (u.a. Stellan Skarsgård, Bruno Ganz und Pål Sverre Valheim Hagen) auf.
Bjørnøya (NO)
Der Norden fasziniert auch die Nordeuropäer selbst. Das zeigt die Serie des norwegischen Senders NRK, die das Leben von neun Personen in einer der wichtigsten meteorologischen Stationen des Landes, zwischen Nordkap und Spitzbergen, verfolgt. Alle Folgen kann man hier online anschauen.
Broen/Bron (DK/SE)
Die dänisch-schwedische Co-Produktion verrennt sich in Staffel 2 zwar ein bisschen in einer unwahrscheinlichen Story, die beiden Hauptcharaktere Saga und Martin sind aber einfach so charmant, dass man gerne darüber hinweg sieht.
Lilyhammer (NO/USA)
Die amerikanisch-norwegische Serie “Lilyhammer” über den New Yorker Mafioso Frank Tagliano, der als Giovanni Hendriksen in der norwegischen Kleinstadt Lillehammer untertaucht, spielt auf unterhaltsamste Weise mit Stereotypen und gesellschaftlichen und kulturellen Unterschieden. In Deutschland war die Serie dieses Jahr zum ersten Mal zu sehen, in Norwegen lief im November aber schon die dritte Staffel an.
NORDKLÄNGE:
Ásgeir Trausti (IS)
Selbst komponierte Musik und poetische Texte seines Vaters haben den jungen Ásgeir zum Star auf Island gemacht. Auf englisch singt er mittlerweile auch in deutschen Radios. Unter unser Lied der Woche konnte er dieses Jahr also nicht fehlen.
Go Go Berlin (DK)
Anfang des Jahres haben Go Go Berlin ihr Debut-Album “New Gold” veröffentlicht. Es vereint eine unterhaltsame Mischung aus Pop- und Rock-Songs, die gelegentlich an den wilden Rock der 70er erinnern, jedoch nicht altbacken oder überholt klingen, sondern einfach nur Spaß machen.
Märvel (SE)
„Hadal Zone Express“ erschien im März dieses Jahres und ist das vierte Album des schwedischen Trios Märvel. Das Album besteht aus elf großartig, temporeichen Songs und macht unheimlich viel Spaß zu hören. Um es in ihren eigenen Worten zu sagen: „I just can’t get enough of that high energy rock ‘n’ roll!“
Sigur Rós (IS)
Dieses Jahr kam die vierte Staffel der US-amerikanischen Fantasyserie “Game of Thrones” heraus, mit dabei war auch die isländische Band “Sigur Rós”. Sie hatte einen Gastauftritt als Musikanten auf einer königlichen Hochzeit. Dort spielten sie einen kurzen Ausschnitt ihrer gecoverten Version des Liedes “The Rains of Castamere”.
Mirel Wagner: Ellipsis (FI)
Mirel Wagners neues Album ist durchaus bemerkenswert. Besonders der reduzierte Song “Ellipsis” ist aber Paradebeispiel für das musikalische Können der Finnin, das nur durch ihre Stimme und eine Akustikgitarre intoniert wird.
NORD VOR ORT:
Café Jää äär (EST)
Ein bisschen schwierig ist es, sich für ein nordeuropäisches Lieblingscafé in Berlin zu entscheiden. Das estnische Jää äär hat jedoch mit seinem Ambiente und Konzept überzeugt. Dies heißt aber nicht, dass die anderen keinen Besuch wert sind!